Vor der Operation – Der richtige Arzt und Vorbereitungen
Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen
Operateurs: Der Eingriff wird durch einen Facharzt für
Urologie durchgeführt. Dieser sollte eine ausgesprochene Expertise für diesen
Eingriff nachweisen können. Allerdings gibt es kein gesondertes „Zertifikat“,
das die Befähigung zur Durchführung dieser Operation belegt. Der Eingriff
sollte durch den Operateur mit einer hohen Frequenz durchgeführt werden. Ein
erfahrener Operateur: ab insgesamt ca. 100 Eingriffe bzw. mehr als 50
Eingriffe/Jahr. Eine Frage kann also sein, wie häufig der Facharzt diese Operation / diesen Eingriff im Jahr durchführt und wie hoch die
persönlichen
klinikspezifischen Komplikationsraten sind.
Die präoperative Aufklärung erfolgt durch den Operateur, in
der Regel mithilfe eines vorgefertigten Aufklärungsbogens (z. B. Perimed).
Dabei sind dem Patienten der genaue Ablauf der Operation, der
postoperative Verlauf, die postoperativen Verhaltensmaßregeln und die möglichen
Komplikationen und deren Häufigkeit zu erklären.
Einzureichende Unterlagen: Auszufüllen sind der Anästhesiefragebogen sowie der IPSS
(International Prostate Symptom Score)-Bogen. Der Operateur wird mit dem Patient gemeinsam die Operationseinwilligung ausfüllen und im Detail besprechen.
Informationen
für den behandelnden Arzt: Seitens des Facharztes ist eine genaue Erhebung der
krankheitsspezifischen Krankengeschichte notwendig. Der Urologe wird wissen
wollen, seit wann die Miktionsbeschwerden bestehen, ob bereits ein
medikamentöser Therapieversuch durchgeführt wurde und mit welchem Erfolg. Kam
es zu wiederkehrenden Harnwegsinfektionen oder gar Harnverhalten? Besteht ein
Restharngefühl? Darüber hinaus sollte der PSA-Wert vor der Operation bekannt
sein. Er gibt dem Arzt einen Hinweis auf das mögliche Vorliegen eines
Prostatakrebses.
Weiterhin muss der Facharzt wissen, welche Regelmedikation der
Patient zu sich nimmt. Bestehen Allergien? Welche internistischen
Vorerkrankungen bestehen? Welche Voroperationen wurden bisher durchgeführt?
Auch muß der Facharzt darüber informiert sein, ob sein Patient
Träger eines Herzschrittmachers ist. Bestimmte Herzschrittmachertypen sind vor
einer TUR-P zu inaktivieren, da sie sonst Schaden nehmen können.
Tests und Voruntersuchungen: Neben den unter „Diagnose – Prostatavergrößerung“ aufgeführten Untersuchungen wird der Operateur am Aufnahmetag vor der Operation nochmals die wichtigsten Blutwerte, ein EKG und ggf.
eine
Röntgenuntersuchung des Brustkorbes veranlassen. Eine Eigenblutspende ist nicht notwendig.
Einnahme von Medikamenten: Der Operateur muss wissen, welche Medikamente der Patient zu sich nimmt. Blutverdünnende Medikamente, wie
Thrombozytenaggregationshemmer (z. B. ASS, Aspirin, Lasix, Godamed) oder
Kaliumantagonisten (z. B. Marcumar), sind vor der Operation und nach Rücksprache
mit dem betreuenden Hausarzt zeitgerecht abzusetzen. Ebenso muss mit der Einnahme von
Antidiabetika (Diabetesmedikamente), wie z. B. Metformin pausiert werden. Alle anderen Medikamente können für die
perioperative Zeit weiter eingenommen werden.