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2020-11-29T12:24:22+01:00

Enzephalitis ist ein Sammelbegriff für verschiedene
Erkrankungen des Gehirns. Der Name setzt sich zusammen aus dem altgriechischen
Begriff für „Gehirn“ sowie der Endung für eine Entzündung. Gemeint sind hiermit
also entzündliche Erkrankungen, häufig ausgelöst durch Viren. Auch die Multiple
Sklerose stellt eine Form der Enzephalitis dar.

Verschiedene Formen der Enzephalitis

Die Enzephalitis kann unterschiedlich ausgeprägt sein,
beispielsweise auch das Rückenmark (Enzephalomyelitis)
oder die Hirnhaut (Meningoenzephalitis) betreffen. Auch innerhalb des
Gehirns können verschiedene Regionen, Teilbereiche oder das gesamte Hirn
betroffen sein. Daneben unterscheidet man akute, chronische und unauffällig
verlaufene, also latente Erkrankungsformen.

Ursachen und Diagnose der Enzephalitis

Wie eingangs beschrieben, geht der Enzephalitis meist eine
Infektion mit Viren oder seltener mit anderen Erregern (Bakterien, Pilzen,
Prionen) voraus. Die Entzündungsreaktion ist möglich, aber nicht zwangsläufig:
So können mehrere Menschen mit ein und demselben Erreger infiziert sein, aber
nur manche entwickeln in Folge dessen eine Enzephalitis. Besonders häufig geht
diese Komplikation bei Infektionen zum Beispiel mit der
Frühsommer-Meningoenzephalitis (durch Zecken übertragen) oder der Japanischen
Enzephalitis (u. A. durch Mücken übertragen) einher. Diese Erreger tragen die
Krankheit bereits im Namen. Daneben kann die Erkrankung auch zum Beispiel durch
Tollwut, Herpes, Borreliose sowie durch einige weitere Infektionskrankheiten
ausgelöst werden.

Die Diagnose der Enzephalitis ist nicht immer einfach, da
die Symptome diffus sein können. Sie können leicht verlaufen, beispielsweise
mit nur allgemeiner Müdigkeit und Mattigkeit oder Fieber, aber auch schwere
Verlaufsformen annehmen. Gerade bei leichterem Verlauf wird die Diagnose oft
deutlich später oder gar nicht gestellt. Nachgewiesen werden können die Erreger
zum Beispiel mit einer Lumbalpunktion, daneben sind weitere Diagnoseverfahren
sinnvoll.

Behandlung und Heilungschancen

Die Entdeckung und somit auch Behandlung der Enzephalitis
hängt stark vom Erreger und der jeweiligen Verlaufsform ab: Während leichtere
Verläufe nicht selten unbemerkt und oft von allein wieder abklingen, bedürfen
schwere Erkrankungen in jedem Fall einer stationären Behandlung. Primäres Ziel
ist die Bekämpfung des Erregers durch spezielle Medikamente. Die
Heilungsprognose ist stark abhängig von eben diesem: Während viele Formen gut
behandelt werden kann, kann zum Beispiel eine bakterielle Enzephalitis
lebensgefährlich sein. Auch kann es je nach Verlaufsform in schweren Fällen
selbst bei Abklingen der Krankheit zu dauerhaften Schädigungen kommen. Generell
gilt wie für zahlreiche Erkrankungen, dass Babys, Kleinkinder und ältere sowie
immungeschwächte Menschen besonders gefährdet sind.

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