Tachykardie – Medizinisches Glossar
Bei der Tachykardie ist der Puls erhöht, also bei mehr als
oder gleich 100 Schlägen pro Minute. Umgangssprachlich bezeichnet man diesen
Zustand auch als Herzrasen. Die Tachykardie kann verschiedene Ursachen haben,
mitunter wird auch kein genauer Grund hierfür gefunden.
Übrigens spricht man auch bei kurzfristig erhöhtem Puls von
Tachykardie. Üblich ist diese zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung. Doch
auch besondere Stresssituationen können einen rasenden Puls auslösen.
Eine dauerhafte Tachykardie kann gefährlich sein
Eine kurzfristige Erhöhung der Pulsfrequenz ist ganz normal.
Bleibt der Puls jedoch dauerhaft bei 100 Schlägen die Minute oder gar mehr,
sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen. Dabei gilt die Faustregel:
Je höher der Puls, desto potentiell gefährlicher – ab einem Puls von 120 gilt
die Tachykardie als bedrohlich, ab 150 ist sie unmittelbar
behandlungsbedürftig. Eventuell ist dann auch eine Überwachung auf der
Intensivstation nötig.
Ein dauerhaft rasender Puls ist also immer ein Fall für den
Arzt. Darüber hinaus kann aber auch die genaue Ursache ausschlaggebend sein,
wie bedrohlich die Tachykardie eingestuft wird. So entscheiden Mediziner unter
anderem zwischen Vorhof- und Kammertachykardie. Aufschluss über den genauen Typ
gibt zum Beispiel ein EKG. Mitunter sind auch Langzeituntersuchungen von
Herzschlag und Blutdruck nötig.
Bei stark erhöhtem Puls kann eine akute Notfallversorgung
notwendig sein. Längerfristig sollten bei Tachykardien außerdem der Puls
gesenkt und, soweit möglich, die Ursache hierfür behandelt werden. Für eine
optimale Therapie ist die genaue Diagnose entscheidend. So können je nach Art
der Tachykardie zum Beispiel Betablocker oder Amiodaron verabreicht werden.