Muskuläre Verspannungen, Rückenleiden, chronische Gelenkentzündungen oder Arthrosen – so unterschiedlich ihre Ursachen sein können, sie alle haben gemeinsam, dass sie mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden sind. Eine Wärmetherapie, eine Form der Thermotherapie, kann zur Behandlung von Schmerzen und nicht-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden, um diese zu lindern und zu reduzieren. In der Regel wird diese der Physiotherapie zugeordnet.
Wie wirkt eine Wärmetherapie?
Die zugeführte Wärme sorgt dafür, dass sich die Gefäße erweitern. Dadurch kann wiederum das Blut besser hindurchfließen. Einerseits wird damit die Durchblutung gefördert und anderseits die Stoffwechselabbauprodukte schneller aus dem Körper geleitet. Dabei sinkt ebenso die Konzentration an schmerzerzeugenden Entzündungsvermittlern. Durch die Entlastung der Nervenbahnen nimmt oftmals zusätzlich der Schmerz ab. Mit dem erhöhten Blutfluss gelangen ferner mehr Sauerstoff und Nährstoffe zu den betroffenen Schmerzstellen, was den Heilprozess fördert. Letztlich entspannt Wärme den Muskel und steigert die Fließfähigkeit der Gelenkflüssigkeit.
Die Wirkungsweise der Wärme macht sich der Körper über die Thermorezeptoren zunutze. Die Sinneszellen nehmen die Wärme wahr und leiten die Empfindung an das Gehirn weiter. Mittels der Stimulation entstehen reflektorische Effekte über nervale Verbindungen, die dafür sorgen, dass die Wärme an der Oberfläche oder in der Tiefe wirken kann.
Wann kommt eine Wärmetherapie zum Einsatz?
Eine Wärmetherapie wird immer dann empfohlen und durchgeführt, wenn es sich um nicht-entzündliche Muskelschmerzen, Verspannungen und Gelenkerkrankungen handelt. Häufige Indikatoren sind unspezifische Nacken- oder Rückenschmerzen oder muskuläre Verspannungen. Ebenso können die Maßnahmen bei chronischen Gelenkentzündungen (sofern nicht akut) Linderung schaffen und sich positiv auf Bauchschmerzen bei Reizdarm auswirken.
Kontraproduktiv wirkt eine Wärmetherapie hingegen bei akuten Entzündungsprozessen. Daher ist in dem Fall von Wärme abzuraten. Gleiches gilt bei Fieber, Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder offenen Verletzungen.
Welche Möglichkeiten der Wärmetherapie gibt es?
Die Möglichkeiten und das Behandlungsspektrum sind bei der Wärmetherapie besonders breit gefächert. Klassischerweise wir mit Infrarotlicht gearbeitet, das auf die behandelte Körperstelle gestrahlt wird und Wärme erzeugt. Auch Schallwellen können einen Wärmeeffekt auslösen und tief in die Gewebeschichten eindringen. Eine weitere Option ist Heißluft oder die sogenannte „Heiße Rolle“, bei der Handtücher trichterförmig aufgerollt und mit sehr heißem Wasser durchtränkt werden.
Auch Sauna und Dampfbad, Schlammpackungen, Überwärmungsbäder und Kompressen zählen zu der Wärmetherapie. Diese können eine begleitende Behandlung ergänzend zu Hause unterstützen. In vielen medizinischen Online-Shops für Hilfsmittelbedarf lassen sich beispielsweise Heizkissen kaufen, die durch die wohltuende Wärme ebenso die Muskulatur lockern, Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Erhältlich sind diese Kissen in verschiedenen Formen. So gibt es Nacken- und Rückenheizkissen, Sitzheizkissen oder die klassischen Heizdecken, die seit jeher für wohlige Wärme an kalten Tagen sorgen. Wärme-Keilkissen unterstützen zeitgleich eine ergonomisch korrekte Sitzhaltung, während ein Wärme-Keilkissen mit Lendenwirbelstütze gezielt den unteren Rücken unterstützt. Die Wärmefunktion kann im selben Moment Schmerzen lindern.