Das Knie ist eines der Gelenke, welche am häufigsten von der sogenannten Arthrose befallen werden. Hier sind die Risikofaktoren meist in der familiären Veranlagung zu finden und auch das Alter ist ein wichtiger Faktor, wobei Frauen öfter betroffen sind als Männer. Wenn sich das Knie in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung befindet, wird ein künstlicher Ersatz des Gelenks oft unvermeidbar, auch Spritzen und Spiegelungen versprechen Linderung. Bei der Entscheidung für eine Therapiemaßnahme sollte man jedoch einige Faktoren beachten.
Arthrose im Knie: Behandlung mit Injektionen
Das Harding-Zentrum am Berliner Max-Planck-Institut beschäftigt sich insbesondere mit der sogenannten Hyaluron-Injektion und bewertet diese eher kritisch. Die Behandlungen führen zwar gelegentlich zu einer Schmerzlinderung und mehr Beweglichkeit, eine tatsächliche Besserung ist jedoch nach wenigen Monaten oft nicht mehr nachweisbar. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Wirkung bereits nach nur vier Wochen erheblich nachlässt.
Auch Kortikoid-Injektionen stellen keine nützliche Alternative dar, denn sie können Schmerzen ebenfalls nur kurzfristig lindern. Zudem müssen in der Regel die beiden Behandlungen von den Betroffenen selbst bezahlt werden, da die gesetzlichen Krankenkassen für die Kosten nicht aufkommen. Darüber hinaus gehen mit den Injektionen nicht selten Nebenwirkungen wie beispielsweise gerötete Haut, Gelenkentzündungen und Schwellungen einher.
Gelenkspiegelung: Alternative zu anderen Operationen
Neben den Injektionen gibt es für an Arthrose-Patienten die Möglichkeit einer Gelenkspiegelung, der sogenannten Arthroskopie. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung des Knies mithilfe einer Kamera, durch welche Verletzungen sowie degenerative und entzündliche Veränderungen im Gelenk festgestellt und anschließend behandelt werden können. Der Vorteil der Gelenkspiegelung gegenüber anderer Operationen ist, dass sie mit weniger Schmerzen und einem schnelleren Heilungsprozess verbunden ist. Dennoch birgt diese Handlungsmethode auch Risiken: Infolge einer Arthroskopie können Infektionen des Gelenks, Gerinnungsstörungen, Knorpelverletzungen und Blutungen auftreten. Studien haben außerdem gezeigt, dass bei vielen Patienten die gewünschte Besserung nach einer Arthroskopie ausblieb.
Kniearthrose: Geeignete alternative Therapiemaßnahmen
Operationen sind für den Körper immer strapaziös und so suchen viele Arthrose-Patienten nach einer alternativen Behandlungsmöglichkeit. Mit geeigneten Therapiemaßnahmen etwa können die Schmerzen gelindert, die Beweglichkeit optimiert und das Fortschreiten der Kniearthrose verzögert werden. Hier hilft den Betroffenen oftmals der Einsatz einer Bandage. Durch die sichere Führung der Kniescheibe kann sich das Gleichgewicht der Oberschenkelmuskulatur regulieren, beispielsweise mittels einer Triggerpunktansprache. Wie langfristige klinische Untersuchungen bestätigen, findet hier ein völlig neues Wirkprinzip Anwendung. Patienten, die sich für diese Therapiemaßnahme entscheiden, können aus vielen unterschiedlichen Kniebandagen wählen – hier kann der Hausarzt beziehungsweise der Facharzt helfen, die richtige zu finden und steht beratend zur Verfügung.