In den Industrieländern leidet mittlerweile fast jedes fünfte Kind an Neurodermitis. Von den Erwachsenen sind zwei bis drei Prozent betroffen. Auch wenn die Krankheit bisher noch nicht geheilt werden kann, gibt es einige erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeiten. Da viele unterschiedliche Auslösefaktoren für die schubartig verlaufende Krankheit verantwortlich sein können, müssen diese in einer ausführlichen Diagnose zunächst einmal geklärt werden. Grundsätzlich besteht die Behandlung aus der Basispflege sowie der Linderung der akuten Schübe.

Das Atopische Ekzem

Die genaue Krankheitsursache von Neurodermitis, in Fachkreisen auch Atopisches Ekzem genannt, ist noch ungeklärt. Fest steht jedoch, dass die Patienten an einem genetischen Enzym-Defekt leiden, der zu einer Stoffwechselstörung und damit zu einem Mangel an essenziellen Fettsäuren in der Haut führt. Dadurch wird die Schutzbarriere der Haut geschwächt und hautreizende Substanzen sowie Allergene können leichter in die Haut eindringen. Die Auslöser können allerdings variieren: So können zum Beispiel Faktoren wie Stress, Klimaveränderungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Schübe auslösen. Daher gilt es, diese Auslöser vor jeder Behandlung zunächst abzuklären.

Die Behandlungsmöglichkeiten

Sind die Auslöser der Schübe geklärt, stellt die Basistherapie die Grundlage für alle Behandlungsmöglichkeiten bei Neurodermitis dar. Diese besteht darin, die trockene Haut mindestens einmal – besser mehrmals – täglich mit fett- und feuchtigkeitshaltigen Pflegeprodukten einzucremen, wie die Hautexpertin Dr. Annegret Wehmeyer auf der Seite neurodermitis-hautwissen.de rät. Dadurch wird die Schutzfunktion der Haut unterstützt und Bakterien, Viren, Pilze und Allergene gelangen nicht so einfach in die Haut. Das verlängert zusätzlich die schubfreien Intervalle der Patienten. Neurodermitiker sollten allerdings darauf achten, nur Pflegeprodukte ohne Duft- und Konservierungsstoffe zu verwenden.

Bei akuten Schüben müssen der Juckreiz gelindert und die aufgetretenen Entzündungen gestoppt werden. Eine Behandlung mit niedrig dosierten entzündungshemmenden Kortisonpräparaten leistet hier nach wie vor gute Dienste. Allerdings sollte Kortison bei akuten Schüben nur in niedrigen Dosierungen und nicht im Gesicht verwendet werden. Als Alternative zu Kortison gibt es mittlerweile auch eine Reihe alternativer Pflegeprodukte wie Borretsch- und Nachtkerzenöl, mit denen einige Patienten bei äußerlicher Anwendung gute Erfahrungen gemacht haben.

Die Zahl wird weiter steigen

Experten vermuten, dass die Zahl der betroffenen Erwachsenen in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Da Neurodermitis sehr belastend sein kann, raten Hautärzte schwer betroffenen Patienten, psychologische Hilfe aufzusuchen. Studien haben gezeigt, dass ein gutes Lebensgefühl einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben kann.