Bandscheibenvorfälle gehören in Deutschland zu den häufigsten Leiden im Bereich des Rückens. Wurde ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert, dann wird empfohlen, den Rücken bei gewissen Bewegungsabläufen zu schonen. Und auch während des Schlafens ist auf eine optimale Lagerung zu achten. Hierzu benötigt wird eine entsprechende Matratze, welche unterstützend auf den natürlichen Aufbau der Wirbelsäule, wirkt.

Aber welche Matratze eignet sich nach einem Bandscheibenvorfall, unabhängig von HWS (Halswirbelsäule) oder LWS (Lendenwirbelsäule)? Die Kaufentscheidung ist hierbei unbedingt ganz genau zu durchdenken, damit Symptome sich nicht noch verschlimmern, sondern sogar gelindert werden können.

Bandscheibenvorfall und Matratzen Topper

Matratzen Topper sind auch bekannt als Matratzenauflagen und wenn diese aus Gel bestehen, dann sind sie besonders geeignet für Betroffene mit einem Bandscheibenvorfall. Zu harte Matratzen können mit einem Topper aus Gel entsprechend weicher und komfortabler gemacht werden.

Ein bestechender Vorteil eines Matratzen Stoppers liegt in dem Fakt, dass der Betroffene nicht erst eine teure neue Matratze kaufen muss. Topper werden nämlich einfach als Ergänzung angewendet. Sollte dennoch eine neue Matratze angeschafft werden, ist es ratsam, wenn ein Topper zur Druckentlastung gleich mit erworben wird.

Wie es sich mit den Härtegraden verhält

Für die Wirbelsäule ist es ganz entscheidend, dass sie nach einem Bandscheibenvorfall gut gestützt wird. Zu weiche Matratzen sind daher nicht empfehlenswert, denn der Körper würde in diese zu tief hinein sinken und damit knickt dann die Wirbelsäule ab. Eine Unterstützung bleibt aus, was Beschwerden in Gelenken und Rücken zur Folge haben kann. Zu harte Matratzen sind allerdings ebenfalls nicht ratsam, denn der Körper liegt auf diesen wie auf einem Brett, fest und steif.

So kann es zu keiner Entlastung im Bereich der Lendenwirbelsäule und der Bandscheiben kommen. Zudem besteht dann ein erhöhtes Risiko zur Verschlimmerung der Beschwerden. Somit kann gesagt werden, dass weder zu weich, noch zu hart, die richtige Auswahl ist. Zurückgegriffen werden sollte daher auf ein Modell, welches mittelfest ist, also mit einem flexiblen Härtegrad. Im Schlaf kann der Körper so ideal entlastet und gestützt werden. Geachtet werden muss beim Kauf aber auch auf Kriterien wie:

  • Gewicht
  • Körpergröße
  • Schlafposition

Dabei muss festgehalten werden, dass vor allem das Körpergewicht eine entscheidende Rolle spielt, denn umso mehr Gewicht, umso höher sollte auch der Härtegrad sein. Die Härtegrade sind unterteilt von eins bis drei, wobei Eins (H1) für sehr weich steht und für Personen geeignet ist, mit einem niedrigeren Körpergewicht. H2 steht für Härtegrad Zwei und ist besonders empfehlenswert bei Patienten mit einem Bandscheibenvorfall. Der letzte Härtegrad, nämlich Drei (H3) umfasst sehr harte Matratzen für Menschen hohem Körpergewicht.

Bandscheibenvorfall – ein Laster vieler Büroarbeiter

Bandscheibenvorfälle können die unterschiedlichsten Gründe zur Ursache haben. Allen voran erhöht aber vor allem langes Sitzen, die Gefahr auf einen Bandscheibenvorfall. Nicht zuletzt aus diesem Grund, sind insbesondere Menschen betroffen, die jeden über Stunden in einem Bürostuhl sitzen. Aber auch Haltungsfehler, ungleichmäßige Belastungen und falsches Heben können einen Bandscheibenvorfall hervorrufen.

Welche Varianten von Matratzen sind geeignet nach einem Bandscheibenvorfall?

Auch bei Matratzen gibt es unterschiedliche Varianten, doch längst nicht jede Art ist bei einem Bandscheibenvorfall zu empfehlen.

Die Federkernmatratze

Wie es der Name bereits verrät, besteht eine Federkernmatratze in ihrem Inneren, aus einem Federkern, welcher sich aus vielen kleinen Federn aus Stahl zusammensetzt. Wird die Matratze belastet, geben die Federn der Belastung nach und gehen nach unten. Wird die Belastung wieder entfernt, steigen diese wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Der menschliche Körper bekommt aufgrund der Federn eine ideale Abstützung.

Ganz besonders gut sind sogenannte Tonnentaschenfederkern-Matratzen. Mit Gewebetaschen sind nämlich die einzelnen Federn voneinander abgetrennt und somit punktelastisch. Das bedeutet, dass die Matratze nur an der Stelle nachgibt, wo sie auch wirklich belastet wird. Eine optimale Körperanpassung ist garantiert, genauso wie auch ein orthopädisch richtiger Schlaf. Betroffene eines Bandscheibenvorfalls sind mit so einem Kauf sehr gut beraten und auch Menschen mit anderen Problemen im Rückenbereich.

Die Kaltschaummatratze

Kaltschaummatratzen zeichnen sich vor allem durch ihre Anpassungsfähigkeit und Elastizität aus. Sie reagieren bei Druck durch die unterschiedlichen Körperregionen, auf den Punkt genau. Besteht die Kaltschaummatratze aus verschiedenen Zonen und hat den den Härtegrad 2, dann ist diese eine gute Wahl für orthopädische Gebrechen, wie einen Bandscheibenvorfall. Jede Partie des Körpers wird entsprechend entlastet und gestützt. Bei den Bandscheiben kommt es so zur Regeneration und sie können sich besser dehnen.

Die Visco Matratze

Ist ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert, dann stellt eine Visco Matratze die beste Lösung dar. Sie passt sich optimal der individuellen Körperform an und hat eine äußerst hohe Punktelastizität. Die Bandscheiben erhalten die entsprechende Entlastung und die Wirbelsäule ihre nötige Stützung. So kann in der Nacht die so wichtige Regeneration stattfinden. Unruhig schlafende Personen sollten jedoch auf ein anderes Modell ausweichen, denn die Visco Matratze ein leider kein so gutes Rückstellverhalten.

Fazit

Ist ein Bandscheibenvorfall aufgetreten, dann muss der Betroffene eine gute Matratze für die Regeneration des Bewegungsapparates zur Verfügung haben. Eine Matratze allein kann zwar keine komplette Heilung hervorrufen, jedoch maßgeblich zu dieser beitragen oder zu mindestens dabei behilflich sein, dass die Erkrankung und Symptome nicht noch weiter voranschreiten.

Quellen:

  1. https://www.schlafbook.de/matratzen-topper-test/
  2. https://beautytipps.ch/gift-fuers-kreuz/