Aneurysma – Medizinisches Glossar
Der Begriff Aneurysma geht auf das Griechische zurück, wo es
wörtlich übersetzt „Aufweitung“ bedeutet. Gemeint ist hiermit eine Ausdehnung,
Erweiterung oder auch Aussackung eines Blutgefäßes, die angeboren oder im Laufe
der Zeit erworben sein kann.
Formen des Aneurysmas
Aneurysmen können grundsätzlich an allen Blutgefäßen
vorkommen, also zum Beispiel an den Extremitäten, an der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma)
oder im Gehirn (zerebrales Aneurysma). Man unterscheidet zwischen „echtem“ und
„falschem“ Aneurysma. Auch in Größe und Ausprägung können unterschiedlichste
Formen vorkommen.
Ursachen und Diagnose
Ein Großteil der Aneurysmen ist durch Schädigungen der
Gefäßwände in Folge chronischer Erkrankungen bedingt, also erworben. Ein
weitaus kleinerer Anteil ist angeboren oder zum Beispiel Folge einer Infektion
oder eines Unfalltraumas. Aneurysmen machen oftmals erst dann Beschwerden, wenn
sie bereits deutlich fortgeschritten ausgedehnt oder gar bereits gerissen sind.
Bei Verdacht müssen daher unmittelbar passende Untersuchungen wie Ultraschall
oder bei zerebralen Aneurysmen Computertomografie durchgeführt werden.
Aneurysmen im Bauchraum oder in den Extremitäten können unter Umständen auch
bereits ertastet werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Nicht alle Aneurysmen sind unmittelbar behandlungsbedürftig.
So kann ein Aneurysma auch als Zufallsdiagnose im Rahmen einer anderen
Untersuchung gestellt werden, oftmals hat es dann keinerlei Beschwerden
verursacht. Eine regelmäßige Kontrolle ist allerdings auch in diesen Fällen nowendig,
um gefährliche Veränderungen schnell entdecken und behandeln zu können
(konservative Behandlung bzw. engmaschige Überwachung).
Darüber hinaus gibt es je nach Lage und Ausprägung des
Aneurysmas unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. So kann das Aneurysma
chirurgisch entfernt oder korrigiert werden, diese Behandlung fällt oftmals in
den Bereich der Gefäßchirurgie, bei Aneurysmen im Gehirn in die Neurochirurgie.
Weniger invasiv als eine offene OP ist ein endovaskulärer Eingriff, bei dem über einen winzigen Katheter
ebenfalls kleinste Platinspiralen in das Hirnaneurysma gebracht werden, die
dieses zu einem Teil ausfüllen und den Blutfluss hieran somit unterbinden
sollen. Bei Aneurysmen an anderer Stelle ist auch eine Verödung durch gezielt
hierbeigeführte Thrombosierung möglich.
Eine ganz andere Situation stellt der akute Notfall dar,
also wenn das Aneurysma bereits geplatzt ist. In diesem Fall ist oftmals ein
sofortiger chirurgischer Eingriff notwendig, um weitere Einblutungen zu
verhindern und die Gefäße zu stabilisieren.