Antirefluxplastik / Reflux Baby / Reflux Kind / Antireflux-OP – Glossar
Die Antirefluxplastik nach Lich-Gregoir
beschreibt eine spezielle Operation an der Blasenwand, die vor allem bei
Kleinkindern durchgeführt wird. Der Begriff „Reflux“ wiederum bedeutet
übersetzt „Rückfluss“. Bei einigen Babys kommt es anatomisch bedingt zu einem
solchen Rückfluss von der Blase zurück in die Niere. Dabei können Bakterien aus
dem Urin in das Organ gelangen, was verschiedene gesundheitliche Risiken mit
sich bringt. Unter anderem kann es so zu einer Nierenbeckenentzündung kommen,
außerdem haben betroffene Kinder häufig Symptome einer Blasenentzündung wie
häufigen Harndrang oder Schmerzen im Unterleib. Um dies zu verhindern, wird
sobald sinnvoll – oft im Kleinkindalter – ein operativer Eingriff durchgeführt.
Dieser ist als Antireflux-Plastik oder Antireflux-OP nach dem Erfinder Lich-Gregoir
bekannt. Dabei soll der Normalzustand zwischen Blase und Niere weitestgehend
(re-)konstruiert und die Klappen stabilisiert werden. Diese verhindern einen
Rückfluss, also Reflux von Urin über den Harnleiter in die Nieren.
Die wichtigsten Fakten rund um die Antirefluxplastik nach Lich-Gregoir
Die Antireflux-Plastik gilt als Standardeingriff
bei betroffenen Kleinkindern mit Reflux zwischen Blase und Nieren. Die
Operation dauert etwa 60 bis 90 Minuten. Sie wird nur dann durchgeführt, wenn
der Rückfluss sich nicht von selbst bessert – was in durchaus vielen Fällen
möglich ist. Auch deshalb wird bis zum Kleinkindalter gewartet. Erst, wenn sich
die Situation nicht bessert und auch Gaben von Antibiotika nicht die gewünschte
Wirkung zeigen, wird die OP in Betracht gezogen. Hierbei wird nach einer
Blasenspiegelung die Klappe zwischen Blase und Harnleiter operativ korrigiertEine
vorbeugende Antirefluxplastik ohne Beschwerden ist übrigens nicht notwendig. Die
Behandlung selbst weist eine hohe Erfolgsquote auf. Etwa 95% aller behandelten
Kleinkinder haben nach der OP keine Beschwerden mehr durch den Reflux.
Darüber hinaus gibt es weitere
Behandlungsmöglichkeiten wie die Endoskopische Unterspritzung, die je nach
Ausprägung des Reflux in Frage kommen. Ein Kinderurologe (m/w) ist hier der
beste Ansprechpartner für etwaige Fragen rund um die verschiedenen
Operationsverfahren und ihre Wirksamkeit.