Radikale Zystektomie – Entfernung der Harnblase bei Harnblasenkarzinom (Urologie) – Medizinisches Glossar
Die Radikale Zystektomie bezeichnet die komplette Entfernung
der Harnblase. Sie stellt eine operative Möglichkeit zur Therapie des
Harnblasenkarzinoms (Harnblasenkrebs) dar. Darüber hinaus sind einige weitere
Behandlungsmöglichkeiten etabliert, die oftmals auch in Kombination
durchgeführt werden.
Harnblasenkrebs: Ursachen und Symptome
Harnblasenkrebs macht zunächst keinerlei Schmerzen. Zu den
typischen Symptomen gehört Blut im Urin, im fortgeschrittenen Stadium kann es
zum Harn- und Nierenstau kommen. Wird das Karzinom rechtzeitig erkannt, dann
sind die Heilungsprognosen relativ gut.
Inzwischen sind eine ganze Reihe an Faktoren bekannt, die
Harnblasenkrebs begünstigen. Als einer der wichtigsten Risikofaktoren gehören
die sogenannten aromatischen Amine, die in einigen Berufen besonders vermehrt
aufgenommen werden – unter anderem im Friseurhandwerk sowie in vielen
Tätigkeiten, bei denen mit chemischen Stoffen gearbeitet wird. Einen weiteren
wichtigen Risikofaktor stellt daneben der Tabakkonsum dar. Schließlich werden
auch verschiedene Medikamente und Zusatzstoffe sowie chronische Harnwegsinfekte
mit der Entstehung von Harnblasenkrebs in Verbindung gebracht. Die Erkrankung
tritt zudem zunehmend häufiger mit steigendem Alter auf.
Radikale Zystektomie und weitere Therapiemöglichkeiten
Bei der Radikalen Zystektomie
wird die Harnblase komplett entfernt. Hierdurch soll ein Fortschreiten der
Krebserkrankung verhindert werden. Der Eingriff nimmt mehrere Stunden in
Anspruch und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Nach der Entfernung stehen
verschiedene Möglichkeiten zur Ableitung des Harns zur Wahl, beispielsweise
durch Schaffung einer Darmblase oder einer sogenannten Neoblase. Ist die
radikale Entfernung nicht sinnvoll, dann kommen insbesondere Bestrahlung und/oder
Chemotherapie in Frage.