Eine Blutuntersuchung vor einer Operaion ist ein entscheidender Schritt, um die Sicherheit des Eingriffs zu gewährleisten und potenzielle Risiken zu minimieren. Diese Untersuchungen bieten dem medizinischen Team wichtige Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und helfen, unerwartete Komplikationen zu vermeiden. Welche Blutwerte bei einer Blutuntersuchung vor OP besonders relevant sind, erläutern wir in diesem Artikel.

Diese Werte spielen bei der Blutuntersuchung vor OP eine Rolle

Hämoglobin und Hämatokrit

Hämoglobin ist das Protein in den roten Blutkörperchen, das für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. Ein normaler Hämoglobinwert ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Körper ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Niedrige Werte können auf Anämie hinweisen, was das Risiko während und nach der Operation erhöhen kann. Hier wird beschrieben, wie man die Hämoglobinwerte erhöhen kann.

Hämatokrit gibt den Anteil der roten Blutkörperchen im Blut an. Ein niedriger Hämatokritwert kann ebenfalls auf Anämie hinweisen, während ein hoher Wert auf eine Dehydration oder andere Erkrankungen hinweisen kann.

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)

Leukozyten spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem, da sie Infektionen bekämpfen. Ein zu hoher oder zu niedriger Leukozytenwert kann auf Infektionen oder entzündliche Prozesse im Körper hinweisen. Vor einer Operation ist es wichtig sicherzustellen, dass keine akuten Infektionen vorliegen, da dies die Heilung beeinträchtigen und das Infektionsrisiko erhöhen könnte.

Thrombozyten

Thrombozyten sind für die Blutgerinnung verantwortlich. Ein normaler Thrombozytenwert ist wichtig, um Blutungen während und nach der Operation zu kontrollieren. Zu niedrige Werte (Thrombozytopenie) können das Risiko für unkontrollierte Blutungen erhöhen, während zu hohe Werte (Thrombozytose) das Risiko für Thrombosen erhöhen können.

Elektrolyte

Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium sind entscheidend für die normalen Funktionen von Zellen und Organen. Abnormale Werte können auf verschiedene Gesundheitsprobleme hinweisen, die während einer Operation zu Komplikationen führen könnten. Beispielsweise können unzureichende Kaliumwerte Herzrhythmusstörungen verursachen.

Nieren- und Leberfunktionstests

Die Nieren- und Leberfunktion wird durch Messung von Kreatinin, Harnstoff, Bilirubin und Enzymen wie ALT und AST bewertet. Eine beeinträchtigte Nieren- oder Leberfunktion kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Medikamente abzubauen und auszuscheiden, was während der Operation zu Komplikationen führen könnte.

Blutgerinnungswerte

Tests wie der Prothrombinzeit (PT), aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) und INR (International Normalized Ratio) geben Aufschluss über die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Diese Werte sind besonders wichtig, um das Risiko für Blutungen oder Gerinnsel während und nach der Operation zu bewerten.

Blutzucker

Ein normaler Blutzuckerspiegel ist entscheidend für die Wundheilung und die Vermeidung von Infektionen. Bei Diabetikern oder Patienten mit Verdacht auf Diabetes ist es besonders wichtig, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, um postoperative Komplikationen zu vermeiden.

Fazit

Eine gründliche Blutuntersuchung vor einer Operation ist unerlässlich, um den Gesundheitszustand des Patienten zu beurteilen und potenzielle Risiken zu identifizieren. Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten, Thrombozyten, Elektrolyte, Nieren- und Leberfunktionstests, Blutgerinnungswerte und Blutzucker sind einige der wichtigsten Parameter, die untersucht werden. Durch die sorgfältige Bewertung dieser Werte kann das medizinische Team den operativen Eingriff sicherer gestalten und das Wohl des Patienten optimal schützen.