Weltweit sterben etwa 10 Millionen Menschen vorzeitig, weil sie sich falsch ernähren. Damit sind nicht etwa die vielen bedauernswerten Menschen gemeint, die nicht genug zu essen haben und an Unterernährung sterben, nein es geht um Menschen, die vom Falschen zu viel essen. Ursache ist ein Essverhalten, das zu Übergewicht, erhöhtem Blutzuckerspiegel, Bluthochdruck und zu hohen Cholesterinwerten führt. Über- und Falschernährung sind Todesursache vieler Millionen Menschen weltweit, auch in Europa und Deutschland. Schon vor einigen Jahren hatte sich eine europäische Forschergruppe in einer großen Studie der Frage angenommen, ob eine gesunde ausgewogene Ernährung das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen und vorzeitige Todesfälle reduzieren kann. Auf Basis der Gesundheitsdaten von mehr als 500.000 Europäern und einer mehrjährigen Nachbeobachtungszeit können die Forscher nun Aussagen über Zusammenhänge zwischen gesunder Ernährung, gesundheitlichen Risikofaktoren und schwerwiegenden Erkrankungen machen.
Mega-Studie erforscht Korrelationen zwischen Lebensstil und Krankheiten
Um wissenschaftlich gesicherte Zusammenhänge zwischen Ernährung, Lebensstil und chronischen Erkrankungen sowie Lebenserwartung zu erforschen, wurde im Jahr 1992 europaweit die EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) aufgesetzt. Nach nunmehr fast dreißig Jahren ist eine riesige Datenmenge gesammelt und unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet wordei Viel Beachtung fanden grundlegende Forschungsergebnisse, die aufzeigten, dass Übergewicht häufiger zu Krebs und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems führt. Ebenso von Bedeutung war eine Studie, in der gezeigt wurde, dass das Sterblichkeitsrisiko parallel mit der verzehrten Menge an verarbeitetem Fleisch steigt. Wer täglich mehr als 160g Wurst isst, hat ein deutlich größeres Risiko früher zu sterben als Menschen, die täglich 20g oder weniger Wurstwaren verzehren. Selbstverständlich wurden auch wissenschaftliche Erkenntnisse anderer Studien durch die EPIC-Studie bestätigt und auf breitere wissenschaftliche Basis gestellt. Dazu gehören gesundheitsschädigende Wirkungen von Rauchen und erhöhtem Alkoholkonsum, die beide das Risiko für mehrere chronische Erkrankungen steigern. Darunter Krebs, Herzinfarkt und Diabetes mellitus.
Weniger Schlaganfälle durch Obst, Gemüse und Milchprodukte
Eine erweiterte Auswertung der EPIC-Studiendaten auf Basis von gut 400.000 Probanden ergab auch für Schlaganfall einen proportionalen Zusammenhang zwischen den schon bekannten Risikofaktoren für chronische Erkrankungen und dem neurologischen Akutereignis. Studienteilnehmer mit Übergewicht, Diabetes mellitus, erhöhtem Alkoholkonsum und Raucher ebenso wie Bewegungsmuffel und auch Nordeuropäer tragen ein höheres Schlaganfallrisiko als solche ohne diese Risikofaktoren. Reduziert wird das Schlaganfallrisiko durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel. Dazu gehören Obst, Gemüse, Ballaststoffe sowie Milch, Jogurt und Käse. Erwartungsgemäß erhöht der Verzehr von rotem Fleisch das Risiko. Eier stehen in Verdacht das Risiko für eine bestimmte Form des Schlaganfalls, die Hirnblutung, zu erhöhen. Welche Schlüsse kann der gesundheitsbewusste Mensch nun aus den Studienergebnissen ziehen. Die sehr allgemein gehaltenen Hinweise mehr Obst oder weniger rotes Fleisch zu essen helfen ja nur bedingt. Zu konkreten Empfehlungen macht die Studie zwar keine detaillierten Aussagen, sie gibt aber Hinweise darauf, welche täglichen Verzehrmengen der untersuchten Nahrungsmittel zu den positiven Studieneffekten geführt haben. Diese können als eine Art Leitschnur dienen und bei der Zusammenstellung einer gesunden Ernährung helfen. Nach den Ergebnissen der EPIC-Studie korreliert der tägliche Verzehr von 200g Milch, 100g Jogurt, 30g Käse, 200g Obst und Gemüse sowie lOg Ballaststoffen mit einer Risikoreduktion für Schlaganfall.