Wirbelsäulenerkrankungen zählen zu den häufigen Krankheitsbildern in unserer Gesellschaft. Durch die natürliche Alterung des Körpers, Fehlbelastungen oder schwere körperliche Arbeit können zum Beispiel die Facetten, also die kleinen Wirbelgelenke, abgenutzt werden. Dieser Verschleiß wird als Facettensyndrom oder Wirbelgelenksarthrose bezeichnet und gehört zu den typischen degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule.
Symptome des Facettensyndroms
Betroffene Patienten klagen über diffuse Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule. Diese können mitunter sehr stark ausgeprägt sein. Der dumpfe Schmerz strahlt teilweise in die Arme, die Beine oder das Gesäß bzw. die Leiste aus und ist damit keinesfalls lokal begrenzt. Am häufigsten zeigen sich die Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule, da sie am stärksten der statischen Belastung unseres Körpers ausgesetzt ist. Patienten berichten aber auch immer wieder über Vorkommnisse im Bereich der Halswirbelsäule bzw. seltener der Brustwirbelsäule. Auffallend im Gegensatz zu anderen Wirbelsäulenerkrankungen ist, dass die Beschwerden des Facettensyndroms bei Belastung zunehmen, sich aber im Liegen markant bessern. Detaillierte Informationen zu den Symptomen der Erkrankung finden Sie hier.
Die Ursachen liegen in einer Degeneration der Zwischenwirbelgelenke
Während der meisten Bewegungsabläufe wird unsere Wirbelsäule starken Belastungen ausgesetzt. Das ständige Drehen oder Beugen im Alltag verursacht einen Verschleiß der sogenannten Zwischenwirbelgelenke, die auch Zygapophyseal-Gelenke genannt werden. Daher sind oft Patienten im Alter ab 50 Jahren betroffen. So führt nicht nur der natürliche Alterungsprozess dazu, dass entsprechende Beschwerden auftreten, sondern auch eine Fehlbelastungen bei Sport, Unfälle oder schwere körperliche Arbeit. Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen die Erkrankung außerdem. Das Facettengelenksyndrom tritt überdies auch in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen der Wirbelsäule auf, etwa bei Skoliose, Bandscheibenvorfällen, Rheuma oder diversen Wirbelsäuleninstabilitäten.
Die Diagnostik beim Facharzt
Neben der körperlichen Untersuchung, legen erfahrene Mediziner großes Augenmerk auf die Anamnese und das Beschwerdebild des Patienten. Über ein Ausschlussverfahren können sie bereits die Diagnose eingrenzen. Bildgebende Verfahren, wie das Röntgen, geben Aufschluss darüber, ob das Facettensyndrom in Zusammenhang mit anderen degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen, wie etwa einer Bandscheibenvorwölbung, steht. Endgültige Sicherheit geben schließlich Schnittbildverfahren wie ein MRT oder ein CT, die auch Ansichten des Wirbelkanals und der Spinalnerven erlauben.
Die Möglichkeiten der Behandlung eins Facettensyndroms
Steht erst einmal die sichere Diagnose, kann bei leichten Fällen eines Facettensyndroms mit einer konservativen Behandlung begonnen werden. Diese sieht vor allem neben der kurzfristigen Gabe von Schmerzmitteln einen konsequenten Aufbau der Muskulatur des Rückens und des Bauches vor. Neben der Stabilisierung und Entlastung der Wirbelsäule kommen auch Ultraschallbehandlungen sowie physikalische Schmerztherapien zum Einsatz. Doch leider lassen sich nicht alle Patienten mit Facettensyndrom auf diese Weise behandeln. Mitunter wird eine Operation notwendig. Sie werden in der Regel minimalinvasiv durchgeführt und gelten als Schmerzbehandlung für intensive Beschwerden.