Von einer Lactoseintoleranz spricht man, wenn der Körper den in Lebensmitteln enthaltenen Milchzucker (Lactose) nicht korrekt verarbeiten kann. Weltweit betroffen sind davon etwa 75% der Menschen, wobei das Phänomen in Europa, den USA und Australien vergleichsweise gering verbreitet ist.
Wie äußert sich eine Lactoseintoleranz?
Menschen, die an Milchzuckerunverträglichkeit leiden, können Lactose aus Lebensmitteln nicht verdauen. Nehmen sie dennoch Milchzucker zu sich, etwa durch das Verzehren von Milch oder Milchprodukten, gelangt der Milchzucker in den Dickdarm. Dort gärt er als Nährstoff. Die Folge sind Darmwinden und Blähungen. In schlimmeren Fällen kann es zu Bauchkrämpfen und Übelkeit bis hin zu Erbrechen und spontanen Durchfällen kommen. Heimtückischer sind Symptome, die keinen kausalen Zusammenhang auf eine Lactoseintoleranz erahnen lassen, beispielsweise Müdigkeit, Depressionen, Schwindel, Kopfschmerzen oder Nervosität. Generell gilt: Je mehr Milchzucker Betroffene aufnehmen, umso schlimmer fallen die Symptome aus.
Welche Ursache hat die Lactoseintoleranz?
Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten der Intoleranz gegen Lactose. Eine Variante ist angeboren und somit schon im Kindesalter vorhanden. Hierbei ist ein Gendefekt die Ursache der Krankheit. Die weitaus häufigere Variante ist, dass der Körper mit zunehmenden Alter eine Lactoseintoleranz entwickelt. In jedem Fall liegt die Ursache darin, dass der Körper das Enzym Laktase nicht oder nicht in ausreichenden Mengen produziert, weshalb der Milchzucker nicht im Dünndarm verarbeitet wird. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, dass man wegen einer anderen Krankheit (vorübergehend) lactoseintolerant wird.
Wie wird sie behandelt?
Der für die Lactoseintoleranz ursächliche Laktasemangel kann derzeit nicht geheilt werden. Betroffene sollten daher versuchen, den Konsum von Nahrungsmitteln mit Milchzucker soweit wie möglich einzuschränken. Dafür gibt es spezielle Nahrungsmittel, die mit wenig oder gar keiner Laktose auskommen, wie man sie auf Querfood.de kaufen kann. In der Lebensmittelindustrie hat sich dafür ein eigener Zweig gebildet. Als gängiger Ersatz für Kuhmilch kommt dann Sojamilch, Getreidemilch oder Mandelmilch zum Einsatz. Sie haben ähnliche Eigenschaften, kommen aber ohne Laktose aus. Außerdem gibt es „echte“ Milchprodukte, bei denen der Laktoseanteil reduziert wird. Erschwerend hinzu kommt für Betroffene, dass manche Lebensmittel künstlich mit Laktose versehen werden, obwohl das eigentlich gar nicht notwendig wäre. Damit will die Industrie ein gewisses Mundgefühl erreichen und den Geschmack verbessern.
Weiterhin gibt es eine pharmazeutische Lösung gegen Lactoseintoleranz. Es gibt spezielle Präparate, die dem Körper das Enzym Laktase zuführen. Sie sind in Drogerien oder Apotheken erhältlich und meist in Form von Kautabletten oder Kapseln zu haben. Ihre Wirkung ist jedoch zeitlich begrenzt, sodass hierbei allenfalls von einer Behandlung, aber nicht von einer Heilung gesprochen werden kann.