Das Gesundheit-Geschäft bringt der Pharmaindustrie gewaltige Umsätze. Der Gesundheits-Minister kündigte Maßnahmen gegen die Arzneimittelpreise an.
In den 90er-Jahren forschte der Pharmakonzern Pfizer an einem Herzmittel. Da stellte ein Arzt eine Nebenwirkung fest. Das Herzmittel wurde zum Potenzmittel und brachte im Jahr 2008 etwa 1,3 Milliarden Euro ein.
Wunderpille Viagra
Arzneimittelforschung ist nicht einfach. Mediziner sind der Meinung, dass Viagra ein Pfizer-Glücksfall war. Die Herstellung und Entwicklung waren günstig. Auch habe der Entwicklungs- und Produktionspreis nichts mit dem Verkaufspreis zu tun.
Im Durchschnitt beträgt der Entwicklungsaufwand für ein patentgeschütztes Medikament von unter 100 bis über 800 Millionen Dollar. Die Entwicklungszeit liegt bei 12 Jahren. Vor dem Verdienst mit Medikamenten muss aber viel Geld investiert werden. Dann kommt eines von 10.000 Projekten in den Verkauf. Nebenwirkungen und Risiken machen die Arzneimittel-forschung schwer. Der Bayer-Konzern musste im Jahr 2001 einen Cholesterinsenker wegen Todesgefahr vom Markt nehmen. Drei Jahre später machte ein Schmerzmittel von Merck Probleme. Weitere wichtige Informationen aus dem Gesundheitsbereich können auf gesundheitsreport.com vorgefunden werden.
Patentschutz bringt Geld
Nach der Zulassung eines Medikamentes besteht 15 Jahre ein Patentschutz. Experten bestätigen, dass ein gutes Medikament hohe Gewinne bringt. Oft werden Analogpräparate als innovativ bezeichnet, welche teurer sind als schon vorhandene Präparate.
Zum Beispiel: Inegy (Cholesterinsenker): Dieses Mittel kostet das 13-fache als eine Standardtherapie und dass ohne überlegene Wirkung. Der Hersteller bekommt in Deutschland im Jahr 2008 dafür 172 Millionen €. Mit einem Generikum wären die Kosten geringer gewesen.
Viele Kosten, viel Umsatz
Patentgeschützte Analogpräparate zu verkaufen, bringt viel Geld. Der deutsche Pharmamarkt stellt dafür wunderbare Bedingungen: Für patentierte Medikamente bestimmen Hersteller fast immer den Preis selbst.
Das bringt Milliarden ein. Übernommen wird das Bezahlen von den Kassen, am Ende von den Versicherten. Das Einsparpotenzial liegt bei 1,7 Milliarden €. Untersuchungen belegen die Kassen-Belastungen durch patentgeschützte Arzneimittel. Die Kassen mussten von Januar bis November 2009 9,14 Milliarden für solche Medikamente zahlen.
Kostensteigerung, fehlende Preisbremse – weitere Kassenzahlungen
Die fehlende Preisbremse patentgeschützter Arzneimittel in Deutschland belastet die Kassen. Etwa kostet Betaferon (gegen Multiple Sklerose) in Deutschland ca. 4.200 € je Quartal, in Italien nur 2.450. Der Experte meint, ohne eine Preisbremse steigen die Kosten weiter. Das gleiche Medikament in Deutschland kostet mehr wie im EU-Ausland.