Viele Betroffene merken zunächst nichts von der entzündlichen Hauterkrankung Rosazea: Gerötete Stellen auf Wangen oder den Nasenflügeln kündigen die Rosazea an, verschwinden aber zunächst wieder. Wenn die Rötung dauerhaft bleibt und Eiterbläschen hinzukommen, leiden jedoch viele unter ihrem äußeren Erscheinungsbild. Wie Sie Rosazea erkennen und welche Cremes geeignet sind, lesen Sie hier.
Was ist Rosazea?
Rosazea ist eine nicht-ansteckende Hautkrankheit des Gesichts, selten auch des Dekolletés. Die typischen Rötungen und Pusteln entstehen durch dauerhaft erweiterte Äderchen (Kapillaren) der Gesichtshaut. Die Kupferrose oder Kupferfinne, wie die Hauterkrankung auch genannt wird, verläuft in Phasen und wird in ihrem Frühstadium auch als Couperose bezeichnet. Häufig tritt die Rosazea, auch Rosacea geschrieben, im dritten oder vierten Lebensjahrzehnt das erste Mal auf. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Die Ursachen der Rosazea sind nicht eindeutig wissenschaftlich geklärt. Eine Rolle bei der Entstehung spielen aber ersten Erkenntnissen nach
- eine genetische Veranlagung
- ein heller Hauttyp
- eine häufige UV-Belastung der Haut.
Manche Mediziner gehen auch davon aus, dass Rosazea-Patienten allergisch auf eine bestimme Milbenart (Demodex folliculorum) reagieren. Die entzündliche Hauterkrankung wäre dann auf eine überzogene Reaktion des Immunsystems zurückzuführen.
Interessant:
Da Sonnenempfindlichkeit und helle Haut eine Rosazea begünstigen, heißt die Rosazea auch „Fluch der Kelten“. In Skandinavien sind bis zu 20 Prozent der Bevölkerung von der Kupferrose betroffen, in Deutschland bis zu fünf Prozent.
Von Eiterbläschen bis zur Knollennase: Die Symptome der Rosazea
Leiden Patienten an einer Rosazea, sind rötliche Flecken der Gesichtshaut ein erstes Anzeichen. Die Krankheit verläuft schubweise und lässt sich in drei verschiedene Stadien einteilen. Bevorzugt betroffen sind Stirn, Wangen, Nase und Kinn. Diese Phasen der Rosazea lassen sich unterscheiden:
- Phase 1: Es bilden sich rote Stellen auf der Gesichtshaut, die nicht wieder verschwinden. Feine Blutgefäße schimmern durch die Haut (Teleangiektasien). Manche Ärzte sprechen auch von Couperose oder Rosacea erythematosa.
- Phase 2: Zu den Rötungen gesellen sich Pusteln, Eiterbläschen und Papeln (verdickte Hautstellen). Im Gegensatz zur Akne bilden sich die Eiterbläschen nicht nur an Talgdrüsenausgängen und es liegen keine Mitesser vor. Dieses Stadium heißt auch Rosacea papulopustulosa.
- Phase 3: Knoten und Bindegewebsschwellungen führen zu einer Vergrößerung der Nase, auch „Knollennase“ oder Rhinophym, genannt. Schwellungen und Hautverdickungen können auch an Wangen, Kinn und zwischen den Augenbrauen vorkommen. Medizinisch heißt diese Form glandulär-hyperplastische Rosacea.
Die Knollennase ist die extremste Form der Rosazea. Sie trifft nicht jeden und ist eher unter männlichen Rosazea-Patienten verbreitet. Grundsätzlich ist die Rosazea eine sehr individuelle Erkrankung: Manche leiden nur an rötlichen Hautverfärbungen, andere entwickeln zusätzlich Pusteln oder Hautverdickungen, ohne dass vorher andere Symptome aufgetreten wären. Auch wenn Ihre Augen häufig tränen, austrocknen oder gerötet sind, kann dies ein Hinweis auf Rosazea sein.
Cremes & Co.: Hautpflege bei Rosazea
Die Haut bei Rosazea ist sehr empfindlich. Geringe Reize verschlechtern häufig den Hautzustand. Ein wertvoller Tipp bei Rosazea lautet deswegen: Meiden Sie Ihre persönlichen Reizfaktoren (auch Trigger genannt). Dazu können stark gewürzte Speisen, Koffein, Nikotin, Alkohol, Stress, hormonelle Umstellungen, übermäßiges UV-Licht, Hitze oder Kälte gehören.
Im Anfangsstadium der Krankheit, wenn sich rote Flecken im Gesicht zeigen, können spezielle Cremes die Rosazea lindern. Damit Sie keine falschen Wirkstoffe wählen, sollten Sie vorher ärztlichen Rat einholen. Generell sind Cremes mit einem neutralen PH-Wert und Glycerin gut verträglich. Cremes, die Kortison enthalten, sollten bei Rosazea vermieden werden, da diese die Hautkrankheit noch verschlimmern können. Im fortgeschrittenen Stadium einer Rosazea können Cremes mit Metronidazol oder Azelainsäure helfen. Eine Laserbehandlung der durchschimmernden Äderchen ist möglich, jedoch mit der Gefahr von Narbenbildung verbunden.
Zusätzliche Tipps bei Rosazea:
Genauso wichtig wie Cremes, ist die sanfte Gesichtspflege: Waschen Sie Ihr Gesicht mit lauwarmen Wasser und vermeiden Sie Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe in Duschgelen. Männer sollten auf das Nassrasieren verzichten. Denken Sie zudem immer an einen konsequenten Sonnenschutz!