Wenn wir die goldenen Jahre erreichen, wird es besonders wichtig, in einer sicheren und behaglichen Umgebung zu leben. Ein altersgerechter Wohnraum gibt uns die Möglichkeit, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und uns rundum behaglich zu fühlen. Gemäß einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wohnen beinahe ein Drittel der 65-jährigen und älteren Bevölkerung in Deutschland in Wohnungen, welche nicht für ihre Altersgruppe geeignet sind. Diese ungünstige Situation kann zu Stürzen, Verletzungen und anderen Gefahren führen. Tatsächlich zeigen Statistiken, dass Stürze bei älteren Menschen eine der am häufigsten vorkommenden Gründe für Verletzungen und sogar Todesfälle darstellen. Laut dem Robert Koch-Institut ereigneten sich im Jahr 2020 in Deutschland über 460.000 Stürze von Personen im Alter von 65 Jahren und älter, woraufhin beinahe 70.000 schwere Verletzungen resultierten.
Die entscheidenden Aspekte einer altersgerechten Anpassung des Wohnraums
Die Gestaltung eines Zuhauses, welches unseren altersbedingten Bedürfnissen gerecht wird, kann verschiedene Bereiche umfassen. Hier sind einige zentrale Aspekte, welche bei der altersgerechten Anpassung unserer Wohnräume berücksichtigt werden sollten:
Barrierefreiheit: Einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge leben in Deutschland rund 8,2 Millionen Menschen mit Behinderungen. Um sowohl ihnen als auch ihren Familien das Leben zu vereinfachen, ist es wichtig, Barrieren innerhalb des Zuhauses zu beseitigen. Dies schließt die Installation von Rampen an Eingängen, die Schaffung breiterer Türöffnungen und den Rückbau von Stufen ein. Auch beispielsweise Handicare Treppenlifte können die Wohnung oder das Haus barrierefrei machen. Laut einer statistischen Erhebung des Statistischen Bundesamtes resultierten Stürze aufgrund von Barrieren im Jahr 2020 in über 1,1 Millionen Verletzungen bei älteren Menschen. Gemäß einer Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen kann die Verminderung von Barrieren im Wohnraum das Sturzrisiko um bis zu 50 % verringern.
Beleuchtung: Die Beleuchtung spielt eine entscheidende Rolle bei unserer Sicherheit im fortgeschrittenen Alter. Laut einer Studie der Technischen Universität Dresden trägt angemessene Beleuchtung erheblich zur Prävention von Stürzen bei. Daher sollten wir darauf achten, dass unsere Räumlichkeiten ausreichend beleuchtet sind, insbesondere Treppen, Flure sowie das Badezimmer. Hierbei können verschiedene Varianten genutzt werden. Es kann beispielsweise eine dauerhafte Beleuchtung, Beleuchtung, welche durch Bewegungssensoren eingeschaltet wird oder eine sekundäre Lichtquelle zum Ausleuchten der Räumlichkeiten genutzt werden.
Badezimmer: Sofern das Badezimmer nicht den Bedürfnissen im Alter entsprechend gestaltet ist, stellt es einen der gefährlichsten Orte in der heimischen Umgebung dar. Gemäß dem Statistischen Bundesamt ereignen sich 70 % der Unfälle im Badezimmer. Um das Risiko von Stürzen zu minimieren, sollten rutschfeste Böden, Haltegriffe sowie eine barrierefreie Dusche oder Badewanne installiert werden. Laut einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts sind Stürze im Badezimmer für etwa 35 % der schweren Verletzungen älterer Menschen verantwortlich.
Finanzielle Unterstützung für die Anpassung des Wohnraums
Die Anpassung des Zuhauses im Alter bringt möglicherweise Kosten mit sich, jedoch existieren finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, auf die man zurückgreifen kann. Laut dem Pflege- und Wohnqualitätsgesetz (PfleWoqG) besteht der Anspruch auf Zuschüsse und Darlehen zur Verbesserung der Wohnsituation im Alter. Diese können entweder von den kommunalen Behörden oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt werden. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft gewährte die KfW im Jahr 2020 über 80.000 Kredite zur Anpassung des Wohnraums von Senioren, um ihnen bei der Schaffung eines sicheren Zuhauses behilflich zu sein.
Abschließend ist festzustellen, dass die altersgerechte Anpassung des Wohnraums ein bedeutender Schritt ist, um im Alter sicher und selbstbestimmt zu leben. Indem Hindernisse beseitigt, für angemessene Beleuchtung gesorgt und vor allem das Badezimmer entsprechend gestaltet wird, kann das Risiko von Unfällen minimiert werden. Dank der finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten muss man sich zudem keine Sorgen über die Kosten machen.