Junge Patienten mit schweren Fehlbildungen sind häufig von Geburt an auf ärztliche Unterstützung und Versorgung angewiesen. Gerade Minderjährige erhalten hier in Deutschland eine hervorragende Behandlung, die durch ein dichtes Netz sowohl von Fachärzten als auch von anderen Gesundheitsexperten wie beispielsweise Physiotherapeuten oder Kinder- und Jugendpsychologen getragen wird. Schwierig aber gestaltet sich der Übergang vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen: Plötzlich fällt die gewohnte Unterstützung weg, auch Unlust und andere Faktoren können jetzt stärker ins Gewicht fallen. In der Fachsprache ist dieser Übergang als Transition bekannt, weshalb die entsprechende Fachrichtung auch als Transitionsmedizin bezeichnet wird. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGC) widmete diesem so brisanten Thema jetzt eine eigene Pressekonferenz, die im Dezember in Berlin stattfand.
Herausforderung Transitionsmedizin
Die Herausforderungen, die das Herausfallen aus den langjährig bekannten Maßnahmen für die betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bedeutet, sind enorm: Plötzlich sind die vertrauten Ansprechpartner nicht mehr da, außerdem verstärken sich viele Einschränkungen und Behinderungen in der Pubertät oder werden zumindest als belastender wahrgenommen. Frust, persönliche Enttäuschungen und Unwohlsein mit der neuen Situation können dazu führen, dass wichtige Therapien abgebrochen oder nicht mehr regelmäßig in Anspruch genommen werden – mit oftmals verheerenden Folgen. Die DGC sieht hier dringenden Handlungsbedarf, die in Deutschland „mangelhaft“ strukturierte Transitionsmedizin für Jugendliche und junge Erwachsene deutlich zu verbessern. Hierbei seien sowohl die Gesetzgeber als auch die Kostenträger, also die Krankenkassen, gefragt.