Eine Darmspiegelung zählt zu den wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen gegen Krebs. Doch viele Menschen drücken sich vor diesem Termin, da sie die Spiegelung des Dickdarmes als unangenehm empfinden. Ein neues High-Tec-Verfahren – die „virtuelle Koloskopie“ scheint in der Tat verlockend – doch wie empfehlenswert ist diese Untersuchung wirklich und kann sie die herkömmliche Koloskopie ersetzen?
CT Untersuchung aber warum?
Bei dieser neuen Untersuchungsmethode werden mit Hilfe eines Computertomografen virtuelle Schnittbilder vom Inneren des Darmes gemacht. Dies ist für den Patienten natürlich wesentlich angenehmer als eine normale Darmspiegelung. Doch durch die Strahlenbelastung ist eine Untersuchung mittels CT keinesfalls für eine reine Vorsorge, zulässig, so Professor Jens Riemann, Gastroenterologe aus Ludwigshafen. Der zugleich Vorsitzender der Gastro-Liga e.V. warnt: „Auch wenn das Verfahren gute Ergebnisse liefert, rechtfertigt es nicht die damit verbundene Strahlenbelastung. Leider unterschätzen viele Ärzte die Strahlendosis einer CT.“
Die klassische Darmspiegelung gilt nach wie vor als Standard in der Darmkrebsvorsorge. Hierbei kann bei Auffälligkeiten (zum Beispiel bei Polypen bis zu einer bestimmten Größe) direkt gehandelt werden. Der Patient erhält in solchen Fällen eine kurze Narkose und die Polypen werden gleich entfernt. Die Untersuchung mit Hilfe des Computertomografen kann jedoch in einigen Fällen angezeigt sein. So lässt sich eine herkömmliche Koloskopie beispielsweise bei Personen mit entzündlichen Darmverengungen nicht durchführen. Hier ist eine CT das Mittel der Wahl.
Ab dem 65. Lebensjahr bezahlen die Krankenkassen die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung. Gut aufgeklärt gehen Patienten deutlich ruhiger zu diesem Termin. Sprechen Sie daher all Ihre Ängste und Bedenken direkt bei Ihrem Facharzt an.