Arthrose bezeichnet die Abnutzung der Gelenke, meist durch jahrelange Fehl- und Überbelastung. In Deutschland ist es eine der häufigsten Krankheiten und betrifft vor allem Menschen im fortgeschrittenen Alter. Ab dem 60. Lebensjahr sind mehr als ein Drittel der Männer und über die Hälfte aller Frauen davon betroffen. Das Kranheitsbild zeigt sich vor allem durch schmerzhaft aneinander reibenden Knochen und ist oft ein Grund für Entzündungen am Gelenk.
Viele Menschen sind durch die Arthrose stark in ihrem Alltag eingeschränkt, doch heutzutage gibt es aus medizinischer Sicht einige Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten. Neben wichtigen Erstbehandlungen durch Medikamente, Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität gibt es auch chirurgische Eingriffe, die besonders im fortgeschrittenen Stadium oft die einzige Lösung darstellen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ab wann eine solche Operation sinnvoll ist und wie lange eine Arthrose noch konservativ behandelt werden kann.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten
In den meisten Fällen wird nach einer Diagnose zunächst versucht, die Arthrose ohne eine Operation zu behandeln oder wenigstens den weiteren Verschleiß der Gelenke zu minimieren.
Durch einen beschädigten Knorpel oder fehlende Gelenksflüssigkeit stellt das Reiben der Knochen aufeinander eine häufige Ursache für Entzündungsherde dar. Mit Medikamenten wie Ibuprofen kann den Entzündungen entgegen gewirkt und möglicherweise damit schon ein Teil der Schmerzen verhindert werden. Auch entzündungshemmende Salben und Cremes können hier zum Einsatz kommen.
In schwereren Fällen können Injektionen von Cortison oder Hyaluronsäure auch monatelang für Besserung sorgen.
Die Gelenksbestandteile wie Knorpelmasse oder Gelenksflüssigkeit können von unserem Körper bis zu einem bestimmten Grad nachgebildet werden. Dabei handelt es sich jedoch um einen langwierigeren Prozess, bei dem der Körper viele wichtige Nährstoffe benötigt. Meist wird dazu eine Nahrungsumstellung empfohlen.
Auch Nahrungsergänzungsmittel können die Regeneration von Gelenken bei Arthrose positiv unterstützen. Aktuell sind besonders die Wirkstoffe Chondroitin und Glucosamin sehr beliebt, doch es gibt auch immer mehr natürliche Pflanzenextrakte, die in Studien bereits verschiedene Wirkungsweisen andeuten konnten.
Auch die körperliche Aktivität sollte nicht unterschätzt werden. Bei den Gelenken handelt es sich um schlecht durchblutete Körperteile, die nur durch Körperaktivität ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden können. Schonende, ausdauernde Bewegung wie Schwimmen, Radfahren oder Physiotherapie sind wichtig für die Gelenkgesundheit. Im Falle von Übergewicht kann die Reduktion des Körpersgewichts weiterhin dabei helfen, die abgenutzten Gelenke zu entlasten.
Operative Eingriffe
Sind die bisher genannten Maßnahmen nicht ausreichend und sorgen nicht für Besserung, kommen Arthrosepatienten teilweise nicht um eine Operation herum. Aufgrund der Menge an betroffenen Menschen ist es aber ein Routineeingriff mit guten Verbesserungschancen.
Bei der arthroskopischen Operation handelt es sich um einen minimalinversiven Eingriff. Hier wird zunächst durch einen Einschnitt in der Haut ein kleines Röhrchen in den Körper eingeführt, das eine Kamera beinhaltet, um das betroffene Gelenk zu untersuchen (Gelenkspiegelung). Über einen weiteren Schnitt können Operationsintrumente hinzugefügt werden, um das Gelenk zu reinigen oder kleine Bestandteile zu entfernen.
Der große Vorteil dieser Operation ist der allgemein geringe Eingriff, von dem sich die meisten Menschen innerhalb von wenigen Tagen schmerzfrei erholen.
Führt alles nicht zum erwünschten Erfolg, da das Gelenk schon zu stark abgenutzt ist, kommt am Ende nur noch ein Ersatzgelenk in Frage. Besonders wenn täglich starke Schmerzen und Entzündungen den Alltag stark einschränken oder das Gelenk immer steifer wird.
Zusammen mit dem Arzt sollte man in einem Gespräch die Risiken und Vorteile einer solchen Operation besprechen und die Entscheidung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hier wird ein Teil oder sogar das gesamte Gelenk entfernt und mit künstlichen Bausteinen aus Kunststoff oder Metall ersetzt.
Bei einem solchen Eingriff beträgt die Erholungszeit teilweise mehrere Monate und die Operation kann, besonders für alte Menschen, ein nicht zu unterschätzendes Risiko darstellen.