Beim Thema Brust-OP denken die meisten Menschen direkt an eine Brustvergrößerung. Allerdings kommt es auch immer häufiger vor, dass auch zu große Brüste zu körperlichen und psychischen Belastungen führen und verkleinert werden müssen.
Wann ist eine Brustverkleinerung nötig?
Zu große Brüste führen bei betroffenen Frauen häufig zu Unsicherheit und Scham. Sie haben das Gefühl, wegen ihrer Brüste angestarrt oder verspottet zu werden. Oftmals ist man mit zu großen Brüsten auch im Sport eingeschränkt, da die Brust beispielsweise beim Joggen, selbst wenn ein Sport-BH getragen wird, zu sehr mitwippt und die betroffenen Frauen dabei ein unangenehmes Gefühl oder Schmerzen haben.
Zu große Brüste können außerdem Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Nackenschmerzen verursachen, die durch Verspannungen und Fehlhaltungen entstehen. Bei vielen Frauen mit zu großen Brüsten schneidet der BH durch das Gewicht der einzelnen Brust in die Schultern und den Rücken. Die Haut an der Unterbrustfalte wird außerdem oftmals stark gereizt und wund gerieben, wodurch das Risiko von Pilzinfektionen schneller steigt.
Wann übernehmen Krankenkassen eine Brustverkleinerung?
Die Krankenkasse übernimmt, abhängig von Aufwand der Brust-OP und der Dauer des anschließenden Krankenhausaufenthalts, zwischen 4.000 Euro und 7.500 Euro. Die Voraussetzung dafür, dass die Krankenkasse den Eingriff übernimmt, ist, dass der Eingriff medizinisch notwendig ist. Die medizinische Notwendigkeit kann ein Arzt anhand eines entsprechenden Attestes bestätigen.
Wie erhält man das notwendige Attest?
Ein entsprechendes Attest für die Notwendigkeit der Brust-OP erhält man beim Arzt. Wird der Eingriff aufgrund von Rückenbeschwerden notwendig, kann ein Orthopäde das entsprechende Attest ausstellen. Hat die Betroffene Frau aufgrund der großen Brüste mit psychischen Problemen zu kämpfen, ist das entsprechende Attest bei einem Psychologen einzuholen. Im Anschluss daran kann man das Attest bei der zuständigen Krankenkasse einreichen.
Mögliche Alternativen zur Brustverkleinerung
Lehnt die Krankenkasse die Übernahme der Brust-OP ab, besteht die Möglichkeit es erst einmal mit Alternativen zu probieren. Hier eignet sich bei Übergewicht der betroffenen Frau eine Gewichtsabnahme. Durch die Gewichtsabnahme wird auch die Brust kleiner, was schon zu einer erheblichen Erleichterung beitragen kann. Des Weiteren eignet sich speziell angepasste Unterwäsche und Kleidung, welche für eine Stabilisierung sorgt. Übungen zur Stärkung der Nacken- und Bauchmuskulatur sorgen häufig ebenfalls für Abhilfe.
Was sollte vor einer Brustverkleinerung beachtet werden?
Das Körperwachstum der Patientin muss vor der Brust-OP abgeschlossen und die Brust vollständig entwickelt sein. Bei Frauen, die das 35. bis 40. Lebensjahr bereits erreicht haben, empfiehlt es sich, vor der Brust-OP eine Mammografie und einen Ultraschall der Brüste durchzuführen, um Brustkrebs als Auslöser, für die zu großen oder ungleich großen Brüste ausschließen zu können. Die Kinderplanung der Patientin sollte vor der Brust-OP bereits abgeschlossen sein, da die Stillfähigkeit nach der OP beeinträchtigt oder das Stillen gar nicht mehr möglich sein kann. Hat die Patientin vor Kurzem ein Kind bekommen, muss der Eingriff bis mindestens acht Monate nach dem Stillende verschoben werden, da die Brust sich erst dann wieder normalisiert hat.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Wie bei jeder anderen OP, gibt es auch bei einer Brustverkleinerung mögliche Risiken und Komplikationen. Über diese wird die Patientin vor der Brust-OP bei einem Beratungsgespräch ausführlich aufgeklärt und unterschreibt im Anschluss darauf, dass sie im Bezug dessen ausführlich informiert wurde.
Bei manchen Patientinnen tritt nach der Brust-OP ein Taubheitsgefühl in den Brustwarzen auf. Im Normalfall verschwindet dieses aber einige Monate nach dem Eingriff wieder und hält nur in sehr seltenen Fällen dauerhaft an. Auch eine höhere Sensibilität der Brustwarzen ist eine mögliche Komplikation. Weitere mögliche Risiken sind Blutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen. Allerdings gehören Brustverkleinerungen zu den Routineeingriffen von ausgebildeten Chirurgen und es treten nur in seltenen Fällen Komplikationen auf.