Rückenschmerzen sind Volkskrankheit Nummer zwei in Deutschland nach Bluthochdruck und noch vor chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes. Doch warum leiden so viele Deutsche an Rückenschmerzen? Und wie kann man diese vermeiden?
Vielfältige Auslöser für Rückenschmerzen
Es gibt zahlreiche Auslöser für Rückenschmerzen und diese betreffen Frauen und Männer gleichermaßen. Dazu gehören unter anderem:
- Übergewicht
- Einseitige Belastung der Wirbelsäule bei überwiegend stehenden oder sitzenden Berufen
- Angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Wirbelsäule, zum Beispiel Hohlkreuz oder Skoliose (= Wirbelsäulenverkrümmung)
- Mechanische Verletzungen, zum Beispiel in Folge eines Autounfalls
Damit der Schmerz nachlässt
Um Rückenschmerzpatienten zu helfen, ist nicht immer eine Operation notwendig. Bei vielen Patienten ist eine geeignete Schmerztherapie in Verbindung mit Muskeltraining und Entspannungstechniken ausreichend. Ein Bestandteil der Therapie ist dabei die sogenannte Rückenschule. Sie ist nicht nur für Patienten geeignet, die bereits an Rückenschmerzen leiden, sondern kann auch als vorbeugende Therapiemaßnahme eingesetzt werden.
Typische Elemente von Rückenschule-Kursen sind:
- Richtiges Heben
- Richtiges Sitzen
- Aufbau und Training der Rückenmuskulatur mit speziellen Übungen, um die Wirbelsäule zu stützen und dadurch zu entlasten
- Entspannungs- und Dehnungsübungen
Rückenschulen werden von Fitnessstudios, ausgebildeten Physiotherapeuten, Volkshochschulen, Sportvereinen oder auch Krankenkassen angeboten. Meist übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen sogar die Kosten für solche Kurse – fragen Sie einfach bei Ihrer Krankenversicherung nach.
Rückenschmerzen vorbeugen
Dem Volksleiden Rückenschmerzen vorzubeugen, ist gar nicht so schwer, wie viele denken. Es gibt zahlreiche Tipps und Übungen, die Sie in Ihren Alltag einbauen können, um die Entstehung von Rückenschmerzen zu vermeiden:
- Schaffen Sie Abwechslung in Ihrer Haltung!
Wer seine Wirbelsäule einseitig belastet, tut ihr damit nichts Gutes. Besser ist es, die Haltung regelmäßig zu verändern. Dadurch werden immer andere Muskelgruppen im Rücken beansprucht und verkrampfen sich nicht so schnell.
Extra-Tipps für Büroberufe:
- Fixieren Sie die Rückenlehne Ihres Bürostuhles nicht – so müssen die Rückenmuskeln mehr arbeiten. Ideal sind auch Sitzbälle oder Hocker. Durch die fehlende Rückenlehne trainiert beides den Rücken.
- Bleiben Sie nicht auf Ihrem Stuhl kleben – stehen Sie so häufig wie möglich auf und laufen Sie ein paar Schritte umher, sei es zum Drucker, in die Kaffeeküche oder zum Kollegen ins Büro am anderen Ende des Flures, um etwas mit ihm zu besprechen.
- Halten Sie Ihren Rücken warm – Muskeln verspannen schneller, wenn sie kalt sind. Verspannungen können ein Auslöser von Rückenschmerzen sein, vor allem im Schulter-Nacken-Bereich.
- Treiben Sie regelmäßig Sport!
Nichts beugt Rückenbeschwerden besser vor als eine trainierte Rückenmuskulatur. Gut geeignet sind Sportarten wie Yoga, (Nordic) Walking oder auch Rücken- und Kraulschwimmen. Aber selbst „rückenunfreundliche“ Sportarten wie Tennis oder Joggen sind besser, als gar keinen Sport zu machen. Eine verkümmerte Rückenmuskulatur kann zu Haltungsschäden führen oder diese verschlimmern und so möglicherweise chronische Beschwerden hervorrufen.
- Achten Sie auf Ihr Gewicht!
Übergewicht belastet den Rücken und kann Rückenschmerzen verursachen. Daher sollten Rückenschmerzpatienten mit gesunder Ernährung und Bewegung versuchen, eventuelles Übergewicht abzubauen beziehungsweise keine überflüssigen Pfunde anzusammeln.
Auch Schwangere leiden häufig, aufgrund des Gewichts des wachsenden Babybauchs, an Rückenschmerzen. Dieser drückt auf die Wirbelsäule und verursacht meist vor allem im Bereich der Lendenwirbel Schmerzen.
Fazit:
Idealerweise sollte man Rückenschmerzen erst gar nicht aufkommen lassen. Treten diese dennoch auf, können Rückenschule und andere Sportkurse Linderung verschaffen. Eine Operation ist bei Rückenschmerzen ebenfalls möglich.