5058


5058

2020-11-29T10:06:01+01:00

Schmerzen sind ein wichtiges Warnsignal des Körpers: Stopp,
bis hierher und nicht weiter! Sie warnen vor möglichen Gefahren und sorgen
somit für unseren eigenen Schutz. Etwa, indem wir dann schnellstmöglich zum
Zahnarzt gehen, eine ärztliche Untersuchung durchführen lassen, oder auch ganz
einfach indem wir uns aus der Gefahrenzone (also zum Beispiel Wasser, Hitze…)
begeben.

Unter bestimmten Umständen können sich Schmerzen aber auch
regelrecht verselbständigen. Sie warnen dann also nicht mehr vor einer
konkreten Gefahr, sondern bestehen unabhängig von dieser. Bekannt sind die
sogenannten Phantomschmerzen, die noch auftreten, nachdem die eigentliche
Schmerzquelle (zum Beispiel ein schmerzender Zahn) entfernt bzw. behoben sind. Auch
funktionelle Schmerzen, also Schmerzen, bei denen keine Ursache zugeordnet
werden können, bleiben unbehandelt oft einfach bestehen und bereiten den
Betroffenen so viel Leid. Hier setzt die Schmerztherapie an: Sie ist ganz auf
die Behandlung von Schmerzen ausgerichtet, mit unterschiedlichsten Mitteln.
Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass etwaige gesundheitliche Ursachen für
den Schmerz zuvor genau abgeklärt und bei Bedarf behandelt wurden. Darüber
hinaus wird die Schmerztherapie auch als postoperative Maßnahme durchgeführt.

Schmerztherapie: Eine individuelle Behandlung

Die Behandlung in der Schmerztherapie soll sich ganz an den
Bedürfnissen des Patienten/der Patientin orientieren. Zu einem individuellen
Behandlungsplan gehört zunächst eine genaue Anamnese, bei der sowohl die
körperliche als auch die psychische Konstitution erfasst werden. Häufig bitten
Schmerztherapeuten (Fachärzte für Anästhesie, aber auch Hausärzte mit
entsprechender Weiterbildung) ihre Patient/-innen, zunächst ein sogenanntes Schmerztagebuch
zu führen. Auf diese Weise soll herausgefunden werden, wann und wie die
Schmerzen auftreten und ob es hier begünstigende Faktoren gibt.

Schmerzmittel, Neuraltherapie, psychologische Unterstützung

Bei der Schmerztherapie geht es zum einen darum, den Schmerz
selbst auszuschalten, zum anderen darum, die individuelle Wahrnehmung dessen zu
verändern. Denn nicht immer ist es möglich, die Schmerzen selbst tatsächlich
„auszumerzen“. Je nach Behandlungsansatz können dabei schmerzstillende Mittel,
auch als Infusion, eine Neuraltherapie mit Unterspritzung der sogenannten
Triggerpunkte, aber auch verhaltenstherapeutische Angebote wie die
Biofeedback-Methode zur Anwendung kommen. Auch die psychologische Unterstützung
gehört für viele Schmerztherapeuten zu einer gelungenen Behandlung. Mitunter
werden auch Antidepressiva verschrieben, die das Schmerzempfinden deutlich
verändern können. Ebenfalls häufig angeboten, aber von vielen Krankenkassen
nicht bezahlt werden alternativmedizinische bzw. naturheilkundliche Verfahren
wie Akupunktur oder Blutegeltherapie.

Nach oben