Hypertrophe Pylorusstenose – Alternativen und Heilungschancen
Grund und Ziel der Operation: Ziel der Operation ist es den verdickten Muskel zu „schwächen“ und so wieder eine Passage des Speisebreis aus dem Magen in den Zwölffingerdarm zu ermöglichen.
Heilungschancen: Werden die Muskelfasern komplett durchtrennt und bleibt die Schleimhaut unverletzt, ist das Risiko eines Rezidivs (Wiederauftreten, Rückfall) gering (2% bei konventioneller, 5,5% bei laparoskopischer Operation) und eine vollständige Genesung ist zu erwarten.
Alternativen zur Operation: Die Operationsmethode hat sich über Jahre hinweg etabliert. Jegliche konservative Therapie war mit einer Operation nicht zu messen. Studien beschreiben den Versuch der konservativen Therapie mit Atropin. Der Krankenhausaufenthalt verlängert sich jedoch deutlich (teilweise um Monate), die Erfolgsquote liegt bei etwa 85%. Letztlich sollte es Kindern vorbehalten bleiben, die eine so schwere Begleiterkrankung haben, dass sie eine operative Therapie zu stark gefährden würde.
Entscheidung für die hypertrophe Pylorusstenose: Da es sich bei der hypertrophen Pylorusstenose um ein akutes Geschehen handelt, sollte nach dem Ausgleich einer Elektrolytstörung möglichst rasch operiert werden. Das heißt, die Operation erfolgt bei ausgeglichenem Elektrolythaushalt innerhalb von 24 Stunden. Gleicht man die Elektrolytstörung nicht aus, besteht die Gefahr einer postoperativen Atemstörung (Apnoe). Bei rezidivierendem Erbrechen kann vor der Operation der Magen durch eine nasogastrale Sonde entlastet werden.
Risiken bei der hypertrophen Pylorusstenose
Lediglich eine lebensbedrohliche Zusatzerkrankung würde die Operation verhindern. Bei einem ansonsten gesunden Kind besteht kein erhöhtes Narkoserisiko. Der Narkosearzt muss aufgrund der Magenentleerungsstörung – bei Einleitung der Narkose – auf ein mögliches Erbrechen vorbereitet sein. Dem kann durch Legen einer nasogastralen Sonde, die nur kurz verbleibt, vorgebeugt werden.
Außer den allgemeinen Operationsrisiken wie Infektion, Blutung, Verletzung von Gefäßen etc. besteht im Speziellen die Gefahr der Verletzung des Zwölffingerdarms am Übergang von der verdickten Pylorusmuskulatur zur normalen Darmmuskulatur. Kommt es hier zur Eröffnung der Schleimhaut, so muss der Defekt mit einem dünnen Faden vernäht werden. Zur Sicherheit kann die Stelle ggf. mit einem Teil des großen Netzes gedeckt werden. Postoperativ kann der Nahrungsaufbau genauso durchgeführt werden wie ohne Schleimhautperforation.