Lendenwirbelsäule Versteifung – Definition und Fakten
Operationsname: Perkutane lumbale Spondylodese, minimal invasive Lendenwirbelsäulen-Versteifung, Fixateur interne und TLIF (TLIF = transforaminale lumbale intervertebrale Fusion), 360° Fusion an der Lendenwirbelsäule in minimal invasiver Technik
Definition: Es handelt sich um eine Versteifungsoperation (360°-Fusion) an der Lendenwirbelsäule mittels Schrauben und Stäben sowie zwischen die Wirbelkörper eingebrachten Kunststoffkäfigen in minimal invasiver Technik.
Grund und Ziel der Operation: Die Folgen der Wirbelkörperverschiebung sind anfangs nur zeitweilig und in erträglichem Maß auftretende, später immer schlimmer werdende Rücken- und Beinschmerzen, besonders bei körperlicher Belastung. Diese schränken die beruflichen und alltäglichen Tätigkeiten zunehmend ein und können sie sogar unmöglich machen. Bei weiterem Fortschreiten des Abgleitens treten Gefühlsstörungen und Lähmungen an den Beinen auf, auch Störungen der Blasen- und Mastdarmkontrolle können folgen.
Beweggrund zur Operation sind immer die nicht mehr erträglichen Schmerzen, seltener auch zusätzlich Gefühlsstörungen und Lähmungen – und die daraus resultierenden Einschränkungen im Alltagsleben. Durch die Versteifungsoperation wird das betroffene Wirbelsäulensegment stabilisiert und wieder – soweit möglich und sinnvoll – in seine ursprüngliche Position gesetzt. Zudem werden die eingeklemmten Nerven befreit und entlastet. Damit wird die Ursache der Schmerzen beseitigt.
Facharzt dieser Operation: Die Operation wird von Neurochirurgen, Orthopäden und Unfallchirurgen durchgeführt.
Häufigkeit pro Jahr: Es sind keine genauen Zahlen für Deutschland bekannt, aber häufig.
Herkunft und Entwicklung: Die Wirbelsäulenchirurgie begann in der 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, seit den 60er Jahren wurden mit Hilfe von Schrauben und Stäben Wirbelsäulenversteifungen durchgeführt. Die Verbesserung zur minimal invasiven Versteifung der Lendenwirbelsäule wurde erst zu Beginn dieses Jahrtausends entwickelt und wird erst seit wenigen Jahren routinemäßig durchgeführt. Die eigentliche Versteifung ist dabei dieselbe wie bei der offenen Operation, neu ist aber die minimal invasive Technik, also die sehr kleinen Wunden.
Die Erfahrungen mit der minimal invasiven Versteifungsoperation sind sehr gut. Die Patienten profitieren, gegenüber der offenen Operation mit großem Mittellinienschnitt, sehr deutlich von geringerem Blutverlust, kleinen Wunden und wesentlich geringeren postoperativen Schmerzen.
Stationär / Ambulant: Die Operation muss stationär erfolgen.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Klinik bekommt für die komplette Betreuung des Patienten einschließlich Operation und aller sonstigen diagnostischen, ärztlichen und pflegerischen Bemühungen bei komplikationslosem Verlauf ca. 5.000 Euro. Die Krankenkassen kommen für die Kosten der Operation auf.