Netzhautablösung Operation: Die Operation (Teil 1)
Vorbereitung zur Operation bei Netzhautablösung: Ist eine Vollnarkose geplant, darf der Patient am Operationstag nicht essen und trinken und auch nicht rauchen. Für die Operation ist eine medikamentöse Erweiterung der Pupille mit Augentropfen notwendig.
Betäubung: Neben der Möglichkeit der Vollnarkose kann die Betäubung auch örtlich mit einer Spritze durchgeführt werden (ähnlich wie z.B. beim Zahnarzt). Das Betäubungsmittel wird dabei nicht in das Auge, sondern neben das Auge eingespritzt und hält dann einige Stunden an.
Das OP-Team: Außer dem Operateur sind bei der Operation ggf. ein Assistent, ein bis zwei OP-Schwestern oder Pfleger und der Anästhesist (Narkosearzt) anwesend.
Dauer der Operation bei Netzhautablösung: In Abhängigkeit vom Befund kann die Operationsdauer individuell sehr unterschiedlich sein. Die meisten Operationen haben eine Dauer von 30 -90 Minuten.
Netzhautablösung Operation: Die Operation (Teil 2)
Die Operation im Detail: Bei einer Netzhautablösung stehen grundsätzlich zwei Operationsmethoden zur Verfügung.
1. Plomben-/Cerclage-Operation
Diese Operationstechnik wird auch „Buckelchirurgie“ genannt. Das Grundprinzip hierbei ist, dass der Augapfel an sich nicht eröffnet wird, sondern von außen die Augenwand umschrieben eingedellt wird („Buckel“). Dies wird durch das Aufnähen eines speziellen Kunststoffmaterials von außen auf die Augenwand erreicht. Durch die umschriebene Eindellung kann sich die im Augeninneren abgelöste Netzhaut wieder auf die unter ihr befindliche Schicht anlegen. Netzhautdefekte werden mit einer Kältesonde (Kryokoagulation) durchfroren, um so eine biologische Vernarbung anzuregen. Bei der sogenannten „Cerclage“ wird ein Band ringförmig um das Auge gelegt, um eine zirkuläre Eindellung des Augapfels zu erreichen. Diese Eindellung findet sich dann im Bereich der peripheren Netzhaut.
2. Glaskörperentfernung (Vitrektomie)
Bei dieser Operationsmethode wird der Glaskörper des Auges operativ entfernt. Hierzu wird mit Instrumenten in das Auge eingegangen, der Glaskörper und somit auch der Zug des Glaskörpers an der Netzhaut entfernt, die Netzhaut wieder zur Anlage gebracht und Netzhautdefekte mit Laserstrahl zur Vernarbung mit der darunterliegenden Schicht angeregt. Zum Schluss der Operation wird das Auge mit einem Luft/Gasgemisch gefüllt, welches zur Stabilisierung der Netzhaut während des postoperativen Heilungsvorganges dient. Da Gas nach oben aufsteigt (auch im Auge), kann durch eine entsprechende postoperative Kopflagerung ein optimaler Kontakt mit einem Netzhautdefekt hergestellt werden. Besteht beispielsweise am rechten Auge eine Netzhautablösung mit einem Netzhautdefekt auf der rechten Seite, ist eine postoperative Linksseitenlage für den Kontakt zwischen Gasfüllung und Netzhaut optimal. Das Luft/Gasgemisch verschwindet von selbst nach einiger Zeit (Tage bis mehrere Wochen) aus dem Augeninneren und wird dabei durch Augenwasser (sogenanntes „Kammerwasser“) ersetzt.
Bei komplexen Situationen wird anstelle eines Luft/Gasgemisch ein Silikonöl in das Auge gegeben, was in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt wieder operativ entfernt werden muss.
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