Phimose bei Kindern – Definition und Fakten
Operationsname, Definition: Die Phimose bei Kindern bezeichnet eine Verengung der Vorhautöffnung beim Buben, die bewirkt, dass die Vorhaut nicht hinter die Eichel zurück gezogen werden kann. Von einer physiologischen Phimose bei Kindern spricht man in den ersten Lebensjahren, wenn die Vorhaut aufgrund ihrer Entwicklung durch Verklebungen mit der Eichel nicht oder nur partiell zurückgeschoben werden kann. Die Vorhaut ist dabei aber elastisch und narbenfrei. Dies ist kein krankhafter und damit nicht therapiebedürftiger Befund. Eine spontane Lösung und Öffnung des Vorhautringes findet bei 95% der Buben erst nach der Geburt statt. Dies sollte jedoch bis zum 6. Lebensjahr abgeschlossen sein. Auch über die Gefahr einer Paraphimose bei sehr enger Vorhaut ist hinzuweisen (siehe unten).
Ist die Verengung jedoch narbig bedingt und/oder treten Entzündungen oder Miktionsbeschwerden auf, so muss – unabhängig vom Alter – eine Beschneidung (=Zirkumzision) durchgeführt werden.
Wird der verengte Vorhautring hinter die Eichel gezogen und kann dann nicht mehr vorgeschoben werden, spricht man von einer Paraphimose. Dieser Zustand ist sehr schmerzhaft und stellt einen absoluten Notfall dar, denn er verringert die Durchblutung der Eichel und vor allem den venösen Rückfluss, was bis zum Absterben der Eichel führen kann. Nur eine Notfalloperation kann dies verhindern.
Hintergrundinformationen / Herkunft und Entwicklung: Die Beschneidung wird schon seit Jahrtausenden durchgeführt. Ursprünglich begann man damit in Wüstengebieten, wo aufgrund der mangelnden Hygiene und der Wasserknappheit oft Entzündungen der Vorhaut zu Problemen geführt haben. Durch die Beschneidung traten keine Entzündungen mehr auf. Dies führte in diesen Bevölkerungsgruppen zur rituellen Beschneidung der Buben. Davon zu unterscheiden ist die medizinisch indizierte, d.h. aufgrund einer krankhaft verengten Vorhaut, notwendige Beschneidung.
Phimose bei Kindern – Facharzt dieser Operation: Die Operation wird von Kinderchirurgen durchgeführt. Auch auf Kinder spezialisierte Urologen führen diese OP durch – wichtig ist in diesem Fall die Spezialisierung auf Kinder, da bspw. ein Kinderaufwachraum oder ein Kinderanästhesist existieren muss.
Häufigkeit pro Jahr: Etwa 2-4 % aller Jungen müssen im Laufe ihres Lebens aus medizinischen Gründen beschnitten werden. Davon abzugrenzen sind die rituellen Beschneidungen, die in Deutschland abhängig von der Bevölkerungsstruktur der einzelnen Regionen unterschiedlich häufig sind.
Phimose bei Kindern – Stationär / Ambulant: Die Operation wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Ist die Beschneidung medizinisch begründet, werden die Kosten für die Operation von der Krankenkasse übernommen.