Stimmbandlähmung – Definition und Fakten
Operationsname, Definition: Operation zur Kehlkopferweiterung (z.B. Laterofixation) bzw. Operation zur Kehlkopfverengung (Thyreoplastik, Stimmbandunterfütterung etc.) / Bei gestörter Beweglichkeit der Stimmbänder (Stimmbandlähmung) kann es einerseits zu einer eingeschränkten Atmung kommen, die sich als Atemgeräusch (Stridor) bemerkbar macht, andererseits kann es durch einen unzureichenden Verschluss beider Stimmbänder zu einer gestörten Stimme kommen, dies äußert sich meist als Heiserkeit. In beiden Situationen, die für die betroffenen Patienten schwerwiegend sein können, bestehen Operationstechniken zur Wiederherstellung einer normalen Funktion des Kehlkopfes.
Hintergrundinformationen: Operationen zur Verengung und zur Erweiterung des Kehlkopfes werden bei einseitiger und beidseitiger Lähmung des Kehlkopfes angewandt, beispielsweise aufgrund einseitiger oder beidseitiger Recurrensparesen. Ursache für die Kehlkopflähmung ist meistens eine vorangegangene Schilddrüsenoperation und zwar sowohl bei der ein- als auch bei der beidseitigen Recurrensparese. Die zweithäufigste Ursache sind die sogenannten idiopathischen Recurrensparesen, d.h. Kehlkopflähmungen, die ohne erkennbare Ursache beim Patienten auftreten.
Facharzt dieser Operation: Operationen zur Wiederherstellung der Funktion bei Stimmbandlähmung erfolgen durch Hals-Nasen-Ohrenärzte. In einigen spezialisierten Zentren bestehen Abteilungen für Phoniatrie (Stimmheilung), in denen die komplette Diagnostik und Therapie auch angeboten werden.
Häufigkeit pro Jahr: Auch in großen Hals-Nasen-Ohrenkliniken werden die Operationen nicht häufig durchgeführt, weil die beidseitige Recurrensparese eine seltene Komplikation der Schilddrüsenoperation ist und die einseitige Recurrensparese auch ohne Operation meist zu einer zufriedenstellenden Wiederherstellung der Stimmfunktion führt. In spezialisierten Zentren wird diese Operation im Durchschnitt häufiger als einmal im Monat, d.h. über 10 Operationen im Jahr, durchgeführt.
Stationär / Ambulant: Da die Operation an der engsten Stelle des Atemwegs stattfindet, wird der Eingriff in der Regel unter stationären Bedingungen durchgeführt.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Kosten der Operation sind abhängig davon, ob der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt wird (bei stationären Eingriffen zusätzlich abhängig von der Verweildauer). In der Regel werden beim allgemein versicherten Patienten die Operation und der Aufenthalt nach dem DRG-System abgerechnet. Die Kosten für eine Kehlkopferweiterungsoperation bei beidseitiger Recurrensparese werden beispielsweise über die DRG D25D abgerechnet und schlagen dann mit ca. 3.500,00 Euro zu Buche.
Bei Operationen zur Wiederherstellung der Stimme oder zur Aufweitung des Atemwegs bei Stimmbandlähmung kommt die Krankenkasse für die Kosten der Operation auf. Es handelt sich dabei um medizinisch notwendige Maßnahmen.