Bypass Operation Nachsorge bzw. Rehabilitation nach der OP

Ergebnis: Nach der Operation schließt sich eine Anschlussheilbehandlung an.
Hierbei werden Untersuchungen durchgeführt, die das frühe postoperative
Ergebnis überprüfen. Im weiteren Verlauf empfiehlt es sich für die Patienten,
einmal im Jahr einen kardiologischen Fachkollegen aufzusuchen und eine
Grunduntersuchung des kardiovaskulären Systems vornehmen zu lassen.

Kontrolltermine: Der Patient wird nach Abschluss der Anschlussheilbehandlung mit einer
fixen Medikamentenkombination entlassen. Diese wird vom Hausarzt überprüft und
ggf. umgestellt. Weitere Kontrolltermine legt der Hausarzt fest.

Einschränkungen nach der Operation: Wenn der Patient nach Absolvierung der
Anschlussheilbehandlung in seine häusliche Umgebung zurückkehrt, ist eine
körperliche Schonung im engeren Sinne nicht mehr erforderlich. Allerdings ist
die volle Leistungsfähigkeit noch nicht wiederhergestellt, so dass der Patient
das physische Aufbautraining fortführen sollte. Wir weisen darauf hin, dass die
Patienten nach einer Eröffnung des Brustbeins in den ersten 8 Wochen keine Gegenstände
über 5 Kilogramm heben sollen, sportliche Übungen sollten den Oberkörper nicht
zu sehr belasten. Bei einer Operation mit kleinem Brustschnitt (MIDCAB) sind
alle physischen Belastungen erlaubt.

Nach jeder Herzoperation gilt die
dringende Empfehlung, 8 Wochen lang das Fahren von Auto oder Motorrad zu
unterlassen. Normalerweise ist der Patient nach der Anschlussheilbehandlung nicht
auf fremde Hilfe angewiesen.

Schmerzen und Narben nach der Operation: Schmerzen nach der Operation sind im Bereich des Brustkorbes
sowohl bei der Operation über Sternotomie, als auch bei der MIDCAB-Operation
regelmäßig vorhanden. Die Schmerzen nehmen innerhalb der ersten 14 Tage im
Normalfall ab.

Leichtere Schmerzen bei verschiedenen Bewegungen,
die die Wunde beanspruchen, können auch danach noch vorkommen. Nach 3 Monaten
sind Schmerzsensationen im Bereich der Narbe untypisch. Sollte dies dennoch der
Fall sein, ist eine Rücksprache mit der operierenden Klinik anzuraten, um
Störungen der Knochenheilung auszuschließen.

Bei der MIDCAB-Operation kann es zu einer
Thoraxwandhernie kommen, eine Gewebsaussackung, die sich beim Husten und
Ausatmen vorwölbt. Diese ist im Prinzip harmlos, führt jedoch zu unangenehmen
Sensationen und kann chirurgisch behandelt werden.

Rehabilitation
/ Physiotherapie:
Nach allen
herzchirurgischen Eingriffen ist eine Anschlussheilbehandlung gesetzlich
festgelegt und gesichert. Diese Anschlussheilbehandlung (AHB) wird von den
Rentenversicherungsträgern bzw. von den Krankenkassen regelmäßig übernommen.

Die Rehabilitation
wird in einem hierfür zertifizierten kardiologisch ausgerichteten Zentrum
durchgeführt. Als Alternative kann eine heimatnahe ambulante Rehabilitation
angestrebt werden. Hier ist eine Rücksprache mit den Krankenkassen notwendig,
da nicht alle Krankenkassen diese Form der Rehabilitation erstatten. Auch das
ambulante Reha-Zentrum muss für eine AHB nach herzchirurgischen Eingriffen
zertifiziert sein.

Dauer der Abheilung: Nach Abschluss der Anschlussheilbehandlung
ist die Berufsaufnahme bei leichter körperlicher Tätigkeit durchaus möglich
(z.B. Lehrerberuf). Bei Berufen mit sehr hoher physischer Beanspruchung,
insbesondere der Arme und des Brustkorbes (z.B. Bauarbeiter), ist eine Aufnahme
der beruflichen Tätigkeit nach 8 Wochen möglich. Wettkampfsport sollte in den
ersten 3 Monaten nach der Operation vermieden werden.

Krankschreibung: Für ca. acht Wochen ist der
Patient krankgeschrieben.

Hinweis für ein optimales Operationsergebnis: Die Anschlussheilbehandlung begleitet die
Steigerung der physischen Belastung unter medizinischer Kontrolle. Störungen
der Herz- und Kreislauffunktion, insbesondere des Herzrhythmus können kurz nach
der Operation unter Belastung auftreten und bis zu lebensgefährlichen
Komplikationen führen. Diese Möglichkeit besteht in der frühen postoperativen
Phase und nimmt im Verlauf der drei Reha-Wochen deutlich ab. Des Weiteren
werden während der Reha-Maßnahme Blutdruck und Blutzucker, soweit als
Begleiterkrankung problematisch, neu eingestellt, was unter kontrollierten,
stationären Bedingungen deutlich besser gelingt als über eine hausärztliche
Praxis.

Die Beratungen während der
Anschlussheilbehandlung dienen als Prävention für ein Fortscheiten der
Erkrankung und haben einen besonderen Stellenwert. Eine Reha-Maßnahme wird
daher in jedem Fall von Seiten der Herzchirurgen empfohlen.

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