Karpaltunnelsyndrom – Operation (Teil 2)

Die
Operation:
Nach der
dreifachen Desinfektion wird der betroffene Arm abgedeckt. Die zuvor am Oberarm
angelegte Blutdruckmanschette wird kurz vor dem Eingriff, nach Hochhalten und
ggf. Ausdrücken oder Auswickeln des Armes, mit Druckluft aufgepumpt, um
Blutungen zu verhindern und eine gute Übersicht zu ermöglichen.

Es erfolgt ein Hautschnitt
von gewöhnlich 2 bis 3
cm Länge in der Hohlhand neben der Daumenballenmuskulatur. Das Fettgewebe wird
durchtrennt und kleine Gefäße mit Strom verödet. Es zeigt sich eine dünne,
weißliche Sehnenplatte, die
Palmaraponeurose, welche längs gespalten wird. Anschließend zeigt sich eine
feste Sehnenplatte, das Retinaculum flexorum. Dieses wird auf der
Kleinfingerseite nun schrittweise mit dem Messer gespalten. Auf der Daumenseite
findet sich unter dieser Sehnenplatte der Mittelnerv, welcher etwa 5 x 2 mm
dick ist und durch ein kleines Begleitgefäß gut von den Sehnen der
Fingerbeugemuskeln zu unterscheiden ist. Weiter nach körperfern kreuzt der
Hohlhandbogen, das ist ein Gefäßbündel, welches Blut zu und von den Fingern transportiert. Dieses wird
dargestellt und geschont. Etwa auf dieser Höhe teilt sich der Mittelnerv in
seine einzelnen Äste. Hier wird auch ein motorischer Ast, welcher in die
Daumenballenmuskulatur eintritt, dargestellt und ggf. bei sichtbarer Engstelle
befreit. Weiter erfolgt die Nervenbefreiung zum
Unterarm hin, das Retinaculum wird bis
zu seinem Übergang in die Unterarmmuskel-Faszie
gespalten. Langstreckig kann jetzt der Nervenverlauf eingesehen und der
Nerv gegebenenfalls weiter befreit werden. Die Sehnenscheiden der
Fingerbeugemuskeln werden inspiziert und falls erforderlich wird überschüssiges
Sehnengleitgewebe im Falle einer Sehnenscheidenentzündung entfernt. Die
Blutsperre wird nun geöffnet. Kleinere Blutgefäße werden verödet. Bei Bluttrockenheit
erfolgen eine Wundspülung und ein Hautverschluß. Eine Drainage wird nicht
routinemäßig eingelegt, ist aber manchmal sinnvoll.

Nach
der Operation
wird ein Kompressen-Watte-Verband angelegt und eine Hochlagerung
der Hand für die ersten ein bis zwei Tage empfohlen.

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