Rhizarthrose / Daumensattelgelenksarthrose – Definition und Fakten
Operationsname bzw. Definition: Das Sattelgelenk befindet sich auf Höhe des Daumenballens. Die große Bewegungsfreiheit des Daumens beim Rotieren und Zugreifen begünstigt im Laufe des Lebens eine Abnutzung und Arthrose dieses Gelenkes. Beschrieben wird hier eine der häufigsten Operationen zur Therapie der Sattelgelenksarthrose bzw. Rhizarthrose, die Resektionsinterpositionsarthroplastik nach Epping. Hierbei handelt es sich um eine Methode mit Entfernung des großen Vieleckbeines und Schaffung einer dynamischen Aufhängung zur Therapie der Knorpelschädigung zwischen dem 1. Mittelhandknochen und dem großen Vieleckbein.
Es existiert eine Vielzahl von anderen, konkurrierenden Operationsmethoden, die hier nicht im Einzelnen erläutert werden. Ziel aller Methoden ist es, eine suffiziente Schmerztherapie unter bestmöglichem Erhalt der Beweglichkeit, Kraft und Funktionalität des Daumenstrahles zu erreichen.
Facharzt dieser Operation bei Rhizarthrose: Die Operation wird meist von Handchirurgen durchgeführt.
Häufigkeit pro Jahr: Die Rhizarthrose (Sattelgelenksarthrose) ist mit einer Häufigkeit von ca. 10 % in der Bevölkerung die häufigste Arthrose an der Hand. Die große Bewegungsfreiheit dieses Gelenkes beim Abspreizen und beim Berühren der Fingerkuppen sowie die großen Belastungen beim Greifen von Gegenständen führen über die Jahrzehnte häufig zu einer Abnutzung und Arthrose. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Eine wichtige Rolle spielt auch eine familiär bedingte Veranlagung zur Arthrose.
Herkunft / Entwicklung: Die Methode der Entfernung des großen Vieleckbeines als Therapie einer Sattelgelenksarthrose entwickelte sich über viele Jahrzehnte. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurde erstmalig nach einem alten Verrenkungsbruch ein großes Vieleckbein vollständig entfernt. Um eine Verkürzung des Daumens zu verhindern und eine stabile, belastungsfähige Situation zu erreichen, wurde die Entfernung (Resektion) des großen Vieleckbeines später mit einer Sehnenaufhängung kombiniert. Bei der Methode von Epping aus dem Jahre 1989 wird die halbe daumenseitige Handgelenksbeugesehne durch die Basis des ersten Mittelhandknochens gezogen und hier fixiert. Die überstehenden Sehnenanteile werden als Polster zur Interposition benutzt. Diese federnde Stabilisierung des Daumens fungiert als Gelenkersatz (Arthroplastik) und ermöglicht eine nahezu normale Daumenbewegung.
Stationär / Ambulant: Eine Resektionsinterpositionsarthroplastik bei Rhizarthrose kann stationär oder ambulant erfolgen. Häufig treten postoperativ in den ersten Tagen Schmerzen und eine deutliche Schwellung der Hand auf. Mit intensiv abschwellenden Maßnahmen und einer adäquaten Schmerztherapie kann dem im Krankenhaus effektiv entgegengewirkt werden. In geeigneten Fällen kann der Eingriff bei gesicherter häuslicher Versorgung und Schmerztherapie auch ambulant erfolgen.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Höhe der Kosten hängt davon ab, ob ein Patient gesetzlich oder privat versichert ist und ob der Eingriff ambulant oder stationär durchgeführt werden kann. Die Kosten der Operation werden von der jeweiligen Krankenkasse übernommen.