Männerbrust / Männerbusen / Gynäkomastie – Ursachen

Männerbrust und Männerbusen – die Ursachen: Die weiblich imponierende Vergrößerung der
männlichen Brust – umgangssprachlich auch Männerbrust oder Männerbusen genannt – kann unterschiedliche Ursachen haben. Sehr häufig
liegt ein überschießendes Wachstum des Brustdrüsenkörpers aufgrund von
Hormonschwankungen mit einem Übergewicht weiblicher Hormone (Östrogene) bzw.
eine Überempfindlichkeit des Drüsenkörpers auf im Normalmaß vorkommende
Östrogene im männlichen Körper vor.

Die meisten dieser
Gynäkomastien sind ohne jeglichen Krankheitswert, treten im Neugeborenenalter
bzw. im Verlauf der Pubertät auf und können sich im Verlauf dieser
Entwicklungsperiode auch häufig wieder spontan zurückbilden. Je nachdem in
welchem Lebensabschnitt bzw. Alter und in welcher Ausprägung die
Brustvergrößerung auftritt, bedarf sie u.U. der differentialdiagnostischen
Abklärung, da grundsätzlich auch krankhafte Prozesse ein solches Brustwachstum
auslösen können.

Männerbrust bzw. Männerbusen
ohne Krankheitswert (physiologische Gynäkomastien):
Hierzu wird die
Neugeborenen-Gynäkomastie gerechnet, welche auf der mütterlichen
Östrogenwirkung (weibliche Hormone aus dem Körperkreislauf der Mutter) beruht
und sich einige Wochen nach der Geburt spontan zurückbildet.

Die
beginnende Östrogenbildung
während der Pubertät kann ebenfalls zu einem meist 2-3 Jahre anhaltenden Missverhältnis
weiblicher (Östrogene) gegenüber männlicher Hormone (Testosterone) führen.
Zudem kann auch eine Überempfindlichkeit des Brustdrüsengewebes auf weibliche
Hormone bestehen, so dass auch hierdurch eine Männerbrust / ein Männerbusen
hervorgerufen werden kann. Diese Gynäkomastie-Formen besitzen eine erhebliche
Rückbildungstendenz.

Im
fortgeschrittenen Erwachsenenalter (60.-70. Lebensjahr, sog. klimakterische
Phase) kann die Gynäkomastie auch durch
eine altersbedingt verminderte Testosteronsynthese ausgelöst werden, da hier
die Östrogensynthese relativ gesehen überwiegt.

Männerbrust bzw. Männerbusen mit
Krankheitswert (sekundäre Gynäkomastien):
Ursachen können
eine verminderte Testosteronproduktion oder –wirkung aufgrund verminderter
Hodenausbildung (Hypogonadismus), ein Testosteronsynthesedefekt oder eine
sekundäre Hodeninsuffizienz (Syntheseschwäche) mit letztlich auch hier relativ
erhöhter Östrogenbildung sein.

Lungentumoren,
Tumoren des Verdauungstraktes, Leberzhirrose, Urämie (erhöhte
Harnstoffkonzentrationen im Blut) und Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
sind weitere Erkrankungen, die durch eine Erhöhung des Östrogenspiegels zur
Ausbildung einer Gynäkomastie führen können.

Die Einnahme
bestimmter Medikamente oder Anabolika kann ebenso als auslösende Ursache in
Frage kommen wie die Anwendung z.B. hormonhaltiger Haarwuchsmittel, der Genuss
von Bier oder der Genuss von Marihuana.

Eine erhöhte
Östrogensynthese kann schließlich durch Hodentumoren ausgelöst werden, die ebenfalls
bereits in der Pubertät auftreten können.

Ein gutartiges
Fettgewebsgeschwulst (Lipom) oder ein bösartiger Brusttumor (Karzinom) ist
meist durch einseitiges Auftreten, schnelles Wachstum und Schmerzlosigkeit
gekennzeichnet. Vor allem der Brustkrebs tritt beim Mann vornehmlich im höheren
Erwachsenalter auf und muss vor einer Operation in jedem Fall abgeklärt werden.

Gynäkomastie-Formen:
Die Männerbrust bzw. der Männerbusen kann in unterschiedlichen Formen
auftreten.

Die isolierte
Vergrößerung lediglich des Brustdrüsengewebes tritt selten auf. In den meisten
Fällen lagert sich, unabhängig vom Gesamtkörpergewicht bzw. bestehendem
Übergewicht, Fettgewebe in unterschiedlichen Mengen zusätzlich um den
vergrößerten Brustdrüsenkörper an. Eine vermehrte Anhäufung von Fettgewebe an
der Brust ohne nachzuweisendes Wachstum des Drüsenkörpers wird als
Pseudogynäkomastie bezeichnet. Ursache hierfür ist in der Regel bestehendes
oder sich entwickelndes Übergewicht mit sich einstellender Fettgewebsanhäufung (auch
an der Brust).

Altersabhängige
Auftretenshäufungen von Männerbrust / Männerbusen sind:

  • Neugeborenenalter
    (neonatal)
  • Pubertät
  • Fortgeschrittenes
    Erwachsenenalter (60.-70. Lebensjahr, sog. klimakterische Phase)

Ausprägung/Einteilung: Die Ausprägung von
Form und Größe der Gynäkomastie ist sehr variabel, wobei mit zunehmendem
Brustvolumen (bestehend aus Drüsen-bzw. /Fettgewebe) die Menge an
Hautüberschuss parallel dazu ansteigt. Dabei kann die Gynäkomastie von dezenter
Ausprägung mit geringer Volumenvermehrung hinter der Brustwarze und nur
unwesentlich vermehrter Hautspannung bis hin zu frauenähnlich hängenden Brüsten
mit stark gedehnten Brustwarzen, deutlichem Hautüberschuss und erheblichen
Mengen vermehrten Fett- und Drüsengewebes variieren. Die Gynäkomastie kann beidseitig, seltener
einseitig auftreten.

Für die genaue
medizinische Einteilung existieren unterschiedliche Klassifizierungen, die das
Verhältnis von Volumen- und Hautüberschuss berücksichtigen.

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