Serotonin – Medizinisches Glossar

Serotonin ist eines der wohl bekanntesten Hormone und
zugleich einer der wichtigsten Neurotransmitter des Menschen. Darüber hinaus
kommt der Botenstoff auch bei Tieren, Pflanzen und sogar bei Amöben oder Pilzen
vor. Im menschlichen Organismus ist er an ganz verschiedenen Stellen vorhanden,
in besonders hoher Konzentration im Magen-Darm-Trakt. Dabei sorgt der
Neurotransmitter für die Übertragung von Signalen von einer Nerzenzelle zur
anderen. Serotonin erfüllt demnach gleich mehrere Aufgaben und Funktionen im
Körper: So reguliert das Hormon, das übrigens in speziellen Zellen im Gewebe
und nicht in einer Drüse gebildet wird, unter anderem den Druck der Blutgefäße
(Blutdruck), das Zentralnervensystem, hat Auswirkungen auf das
Herz-Kreislauf-System sowie auf die Tätigkeit des Magen-Darm-Trakts.

Serotonin: Warum die Sache mit dem „Glückshormon“ nicht ganz
so einfach ist

In etlichen Ratgebern und auf populärwissenschaftlichen
Seiten wird Serotonin auch als „Glückshormon“ bezeichnet. Immer wieder liest
man davon, dass man seine eigene Laune durch Konsum zum Beispiel von Bananen
oder Schokolade verbessern könnte – eben weil diese Lebensmittel selbst, wie
oben beschrieben etliche Pflanzen und – Erzeugnisse, Serotonin enthalten und
somit dessen Spiegel ansteigen lassen sollen.

Die Sache hat nur einen Haken: Das in den Lebensmitteln
enthaltene Hormon gelangt naturgemäß gar nicht sofort in die Blutbahn oder ins
Gehirn, sondern wird zunächst einmal verstoffwechselt. Nicht umsonst gibt es
kein Medikament, das sich Serotonin als Hormon direkt zu Nutze macht – vielmehr
setzen alle (unten näher beschriebene) Wirkstoffe auf eine Regulierung des
körpereigenen Hormons. Möglichkeiten, die Serotoninproduktion auf natürliche
Weise anzukurbeln, bietet zum Beispiel regelmäßiger Sport. Davon unabhängig
gilt aber: Ein krankhafter Mangel, beispielsweise durch eine Depression, kann
hierdurch allenfalls begleitet werden und sollte daher behandelt werden.

Das Serotonin-Syndrom: Ein gefährlicher Überschuss

Nicht nur ein Mangel an Serotonin macht sich durch
verschiedenste Symptome bemerkbar. Auch ein Überschuss des Gewebehormons im
Organismus kann mannigfaltige Beschwerden hervorrufen. Zusammengenommen werden
diese als serotonerges Syndrom oder
Serotonin-Syndrom bezeichnet. Dabei müssen laut Definition mindestens
drei Symptome gleichzeitig auftreten, die wiederum nach drei Gruppen
unterschieden werden: Autonom vegetative Symptome wie Schwitzen, Herzrasen, Ein
Anstieg des Puls, Durchfall, Kopfschmerzen oder ein intensives Krankheitsgefühl
wie bei der Grippe; zentralnervöse Symptome wie deutliche Unruhe, Störungen von
Bewusstsein oder Koordination, Halluzinationen sowie neuromuskuläre Symptome
wie das unwillkürliche Muskelzittern (Tremor), krankhaft gesteigerte Reflexe, Krämpfe
oder Anfälle.

Das Serotonin-Syndrom
trifft oft als Folge einer falschen oder überdosierten Gabe von Medikamenten
oder durch Wechselwirkungen dieser auf. Alle Medikamente, die direkt oder
indirekt eine Erhöhung des Serotoninspiegels bewirken (siehe unten), müssen
daher vom Arzt mit größter Sorgfalt verordnet und die Dosierung dieser muss
überprüft werden – insbesondere bei Dosissteigerung und wenn der Patient
bereits andere Medikamente einnimmt. So gilt zum Beispiel die Kombination
vieler Antidepressiva mit MAO-Hemmern als möglicher Auslöser des Syndroms. Auch
bestimmte Drogen können zur mitunter gefährlichen Erhöhung des
Serotoninspiegels beitragen, insbesondere, wenn ohnehin Medikamente eingenommen
werden.

Die
Differentialdiagnose ist nicht immer ganz einfach, gerade weil die einzelnen
Symptome auch bei anderen Krankheitsbildern vorkommen. Im schlimmsten Fall kann
das Serotonin-Syndrom zu schweren Komplikationen führen – sowohl durch die
einzelnen Symptome, wie auch durch den Hormonüberschuss allgemein. Nierenversagen
gilt als eine mögliche Folge. Im Zusammenhang mit Antidepressiva können
möglicherweise auch suizidale Impulse durch einen medikamentenbedingten
Serotonin-Überschuss ausgelöst werden. Ziel der Therapie ist zunächst die
Beseitigung der Symptome; durch das (überwachte) Absetzen der Medikamente normalisiert
sich dann auch der Hormonspiegel. Darüber hinaus können je nach Schwere der
Beschwerden leichtere Beruhigungsmittel bis hin zu Serotonin-Hemmern verordnet
werden.

Medikamente: Wie Serotonin in der Pharmakologie verwendet
wird

Als essentieller Botenstoff erfüllt Serotonin wichtige
Aufgaben im menschlichen Körper. Diese Funktion machen sich verschiedenste
Medikamente zu Nutzen, die direkt oder indirekt auf die Konzentration dieses
Gewebehormons im Organismus Einfluss nehmenNeben den vorhin beschriebenen
Serotoninhemmern, die den Hormonüberschuss regulieren, wirken etliche
Medikamente genau gegenteilig: Sie erhöhen die Serotonin-Konzentration.

Eine der bekanntesten Wirkstoffgruppen, die ihre Funktion
bereits im Namen trägt, ist die der Serotonin Wiederaufnahmehemmer (englisch:
Selective Serotonin Reuptake Inhibitor, kurz SSRI). Diese werden zum Beispiel
bei klinischen Depressionen, aber auch bei Angsterkrankungen eingesetzt, die
sich unter anderem durch einen niedrigen Serotoninspiegel auch im Gehirn
bemerkbar machen. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer nehmen indirekt Einfluss auf
diesen Spiegel, in dem ihrem Namen gemäß die Wieder-Aufnahme des Hormons aus
dem synaptischen Spalt hemmen, wodurch es länger an Ort und Stelle verbleibt.

Darüber hinaus kommen das Serotonin regulierende Wirkstoffe
unter anderem in Appetitzüglern, Neuroleptika, Schlafmitteln, Tranquilizern
(starken Beruhigungsmitteln), zur Behandlung von Blutdruck, Migräne,
Blutgerinnungsstörungen und weiteren vor. Auch zahlreiche Rauschmittel wirken
auf die Produktion bzw. Aufnahme und Regulierung von Serotonin ein, was eine
Erklärung für ihre bisweilen stimmungssteigernde Wirkung ist.

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