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Operation Akustikneurinom – Alternativen und Heilungschancen
Das Ziel: Ziel der Operation ist es, den Tumor möglichst komplett zu entfernen und dabei insbesondere die Funktion des Nervus fazialis zu erhalten.
Heilungschancen: Die neurochirurgische Operation über den subokzipitalen Zugang bietet eine gute intraoperative Darstellung sämtlicher wichtiger Strukturen (Hirnnerven, Hirnstamm, Blutgefäße). Sie ist bei einem Tumorwachstum innerhalb des Schädels zu wählen. Ein OP-Zugang direkt durch das Felsenbein, wie er von HNO-ärztlicher Seite ausgeführt wird, ist vor allem bei einem Tumor, der sich innerhalb des Gehörganges ausbreitet, zu bedenken. Alternativ besteht die Möglichkeit der Radiochirurgie (stereotaktische Radiochirurgie, Gamma-Knife, Cyber-Knife). Kleinere Akustikusneurinome können mit dieser Methode behandelt werden. Der Tumor wird dabei nicht entfernt, aber im Wachstum gebremst. Eine Tumorkontrolle ist in über 90 % zu erreichen. Jedoch sind echte Langzeitergebnisse hinsichtlich des erneuten Tumorwachstums und hinsichtlich von Bestrahlungsspätfolgen noch selten. Eine komplette chirurgische Entfernung des Akustikusneurinoms ist in über 95 % der Fälle möglich.
Das Risiko einer Op-bedingten Schädigung des mimischen Gesichtsnerven (N. facialis) ist bei der Operation abhängig von der Tumorgröße. Ebenso die operationsbedingte Schädigung des Hörnervs.
Alternativen zur Operation: Große Akustikusneurinome müssen operiert werden, da sie den Hirnstamm komprimieren und damit lebenswichtige Zentren des Gehirns gefährden. Kleinere Tumore bis 1,5 – 2 cm können, vor allem wenn sie symptomlos auftreten, regelmäßig mit MRT-Kontrollen beobachtet werden. Sollten sich eine Wachstumstendenz zeigen oder verstärkte Symptome auftreten, besteht die Notwendigkeit zur Behandlung (Operation oder Bestrahlung). Patienten mit einer bestimmten Erbkrankheit (Neurofibromatose Typ II) sollten eher, auch bei kleineren Tumormaßen behandelt werden, da jedes Tumorwachstum schneller verläuft.
Entscheidung für die Operation: Die Operation ist bei größeren Akustikusneurinomen (größer 2 – 2,5 cm) anzuraten. Bei kleineren Tumoren kann eine Bestrahlung diskutiert werden. Eventuell ist, wie oben erwähnt, auch ein abwartendes Verhalten mit regelmäßigen MRT-Kontrollen zu diskutieren.
Risiken bei der Operation Akustikusneurinom
Die Operation wird nicht durchgeführt, wenn eine allgemeine Minderung der Narkosefähigkeit durch schwere Lungen- und Herzerkrankungen sowie sonstige schwere Krankheiten existieren.
Risiken: Die Operation wird in sitzender bzw. in seitlich liegender Lagerung durchgeführt. Bei sitzender Lagerung besteht das Risiko des Eindringens von Luft in das venöse System. Anästhesist und Operateur treffen hier Vorkehrungen, um dieses Ereignis sofort feststellen und darauf reagieren zu können. Die wichtigste Komplikation bei der OP eines Akustikusneurinoms besteht in einer Schädigung des Nervus fazialis (Gesichtsnerven). Die Häufigkeit dieser Komplikation ist insbesondere abhängig von der Größe des Akustikusneurinoms. Bei Tumoren unter 1 cm Durchmesser kann in 95 % der N. fazialis in seiner Funktion erhalten werden. Dies gelingt bei Tumoren über 2 cm in 50 – 70 %. Eine Fazialislähmung äußert sich im ausgeprägtesten Fall durch die schlaffe Lähmung der mimischen Muskulatur einer Gesichtshälfte, wobei der Lidschluss gestört ist und dadurch auch eine Gefahr für das Auge durch die fehlende Benetzung mit Tränenflüssigkeit besteht. Die Fazialisparese kann sich im Verlauf spontan zurückbilden. Bei dauerhaften Defiziten sind aber auch ästhetische Korrektureingriffe bzw. kleinere Operationen zur Re-Innervation der mimischen Muskeln durch andere Nerven möglich.
Häufig kommt es durch die Operation zu einer Schädigung bzw. zusätzlichen Schädigung des Hörnervs. Bei größeren Tumoren ist ein Erhalt des Hörvermögens auf dem betroffenen Ohr nur sehr selten möglich.
Die Störung eines Gleichgewichtsnervs durch die Tumoroperation- das Akustikusneurinom geht vom Gleichgewichtsnerven aus- wird mit der Zeit durch die andere Seite kompensiert. Selten sind Komplikationen anderer Hirnnerven, die für den Schluckakt und die Stimmbildung zuständig sind. Bei großen Tumoren besteht ein geringes Risiko, dass durch die Operation bzw. die Schwellung nach der Operation eine Schädigung des Kleinhirns bzw. des Hirnstamms resultiert. Die Folgen können hier gravierend sein und bis zu Lähmungen und Bewusstseinsstörungen reichen.
Selten kommt es nach der Operation durch die Eröffnung luftgefüllter Räume der Schädelbasis zu einem Austritt von Hirnwasser durch die Nase oder das Ohr. Diese Komplikation kann durch verschiedene Maßnahmen bis hin zu einer operativen Abdichtung des knöchernen Lecks behoben werden.
Sehr selten treten eine Hirnhautentzündung oder ein Hirnwasseraufstau (Wasserkopf) auf. Auch hier gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.
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