Speicheldrüsentumor – Fakten
Operationsname, Definition: Parotidektomie bzw. Submandibulektomie / Ein Speicheldrüsentumor ist ein gut- oder bösartiger Tumor, der sich meist in den großen Speicheldrüsen bildet. Er kann aus verschiedensten Zellarten der Speicheldrüsen entstehen. Am häufigsten ist die Ohrspeicheldrüse (Parotis) betroffen. Seltener bilden sich solche Tumoren auch in der Unterkiefer- und Unterzungenspeicheldrüse (Glandula submandibularis und Glandula sublingualis). Gutartige Speicheldrüsentumoren sind wesentlich häufiger als bösartige.
Facharzt dieser Operation: Die Operationen an der Ohrspeicheldrüse (Parotidektomie) sowie die Entfernung der Unterkieferspeicheldrüse (Submandibulektomie) erfolgt in der Regel durch Hals-Nasen-Ohrenärzte. Teilweise wird sie auch durch Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen durchgeführt.
Anwendung bei folgenden Krankheiten: Die Parotidektomie, das heißt die Entfernung der Ohrspeicheldrüse kann je nach Erkrankung als partielle Parotidektomie, als subtotale Parotidektomie, als totale Parotidektomie oder sogar als radikale Parotidektomie mit Resektion des Gesichtsnervs erfolgen. Sie kommt insbesondere bei Tumoren der Ohrspeicheldrüse, aber auch bei entzündlichen Erkrankungen zur Anwendung. Bei Entfernung der Unterkieferspeicheldrüse, der sogenannten Submandibulektomie, wird die gesamte Unterkieferspeicheldrüse entfernt. Dies wird zum Beispiel beim Auftreten von Tumoren in der Unterkieferspeicheldrüse oder auch bei chronischen Entzündungen und Steinleiden durchgeführt.
Häufigkeit pro Jahr: Tumoren der Ohrspeicheldrüse sind zwar im Verhältnis zu anderen Tumoren selten, dennoch wird die Operation Parotidektomie in Deutschland im Jahr mehrere tausendmal durchgeführt. Die Entfernung der Unterkieferspeicheldrüse erfolgt noch häufiger. An größeren Hals-Nasen-Ohrenkliniken werden mehr als 100 Parotidektomien pro Jahr durchgeführt.
Herkunft und Entwicklung: Die Operationen an den Speicheldrüsen sind Standardverfahren und werden seit vielen Jahrzehnten durchgeführt.
Stationär / Ambulant: Die Operation erfolgt praktisch immer im Rahmen eines stationären Aufenthaltes.
Kosten der Operation: Die Kosten der Operation sind abhängig vom Ausmaß der durchzuführenden Parotidektomie. In der Regel werden beim allgemein versicherten Patienten die Operation und der stationäre Aufenthalt nach dem DRG-System abgerechnet. Die Kosten hierfür liegen bei ca. 5.000 Euro.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Beim Auftreten von Speicheldrüsentumoren kommt die Krankenkasse für die Kosten der Operation auf. Es handelt sich um eine medizinisch notwendige Maßnahme.