Amputation – Medizinisches Glossar
Unter Amputation versteht man die Abtrennung eines
Körperteils. Gemeint ist hiermit meist ein entsprechender chirurgischer
Eingriff. Darüber hinaus kann eine Amputation aber auch versehentlich
beispielsweise durch einen Unfall oder absichtlich herbeigeführt als rabiate
Form einer Bestrafung, wie in einigen Staaten noch heute üblich, erfolgen. In
diesem Abschnitt beschäftigen wir uns ausschließlich mit der medizinisch
begründeten Amputation.
Eine Amputation stellt in aller Regel die letzte Möglichkeit
zur Behandlung dar. Sie wird daher nur durchgeführt, wenn andere
Behandlungsmethoden ins Leere gelaufen sind oder wenn unmittelbare
gesundheitliche Gefahren für den Patienten drohen. Im letzteren Fall spricht
man dann von einer Notfallamputation. Ansonsten kann der Eingriff entsprechend
geplant werden.
Gründe für eine chirurgische Amputation
Die mit Abstand häufigste Indikation für eine chirurgische
Amputation betrifft arterielle Verschlusskrankheiten und deren Folgen. Hier sind
die Gefäße entsprechend so geschädigt, dass die Abtrennung der krankhaften
Körperpartie die einzige Möglichkeit darstellt, eine weitere Ausbreitung oder
weitere Folgen zu verhindern. Bei der arteriellen Verschlusskrankheit sind die
die Extremitäten versorgenden Blutbahnen, also meist Arterien, deutlich verengt
oder verschlissen. In den allermeisten Fällen ist hierfür eine Verkalkung
verantwortlich (Arteriosklerose). Die Amputation wird dabei nur in bereits sehr
weit fortgeschrittenem Stadium durchgeführt, oder wenn die Schmerzen für die
Patienten unerträglich hoch und anderweitig nicht behandelbar sind.
Eine weitere Indikation für eine chirurgische Amputation
stellt ein fortgeschrittener Diabetes mit entsprechender Gewebeschädigung
(Gangrän) dar. Besonders häufig sind hier die Füße betroffen, siehe auch
Diabetisches Fußsyndrom. Während früher eher großflächig amputiert wurde,
versucht man heute vielfach, möglichst viel Gewebe zu erhalten und gerade
oberhalb des geschädigten Gewebes zu amputieren. Hierdurch kann es allerdings
passieren, dass bei Fortschreiten der Erkrankung weitere Operationen notwendig
werden.
Versorgung nach der Amputation
In den allermeisten Fällen betrifft die Amputation die
unteren Extremitäten, also Zehen, Füße und Beine. Darüber hinaus können aber
auch Teilamputationen zur großflächigen Entfernung bei bestimmten Tumoren
durchgeführt werden.
Die sorgfältige Versorgung der entstandenen Wunde ist gerade
bei vorliegender Gefäß- oder Zuckerkrankheit besonders wichtig, weil
Gewebeschädigungen sich hier schneller ausbreiten als bei gesunden Patienten.
Nach vollständigem Abheilen kann dann je nach Bedarf mit der Versorgung durch
eine Prothese (zum Beispiel zum Ersatz des Unterschenkels) begonnen werden.
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