Cholesteatom Nachsorge – nach erfolgreicher Operation

Ergebnis: Nach der Operation ist der Gehörgang
tamponiert und nach 1 bis 3 Wochen wird das Tamponadematerial entfernt.
Dabei werden die Rekonstruktion des Trommelfells und der Erfolg eventuell
durchgeführter, gehörwiederherstellender Maßnahmen überprüft. Gegebenenfalls
kann ein erneuter Termin notwendig sein, weil unmittelbar am Tag der Entfernung
des Tamponadematerials nicht selten noch kein definitives Ergebnis hinsichtlich
des Hörvermögens erreicht ist. Nicht selten ist es notwendig, nach Ablauf
mehrerer Monate, beispielsweise nach 1 Jahr, eine Kontrolloperation, in der die
Mittelohrräume inspiziert werden (Second-look-Operation), durchzuführen.

Kontrolltermine: Bei komplikationsfrei saniertem
Cholesteatom und erfolgreicher Hörrekonstruktion sind nur bedarfsweise
Arzttermine notwendig. Anders ist die Situation bei angelegter Ohrradikalhöhle.
Hier kann es notwendig sein, in regelmäßigen Abständen den niedergelassenen
Facharzt aufzusuchen, um Reinigungen der Ohrradikalhöhle durchzuführen – weil
Ohrradikalhöhlen einer bestimmten Größe und ungünstiger Konfiguration unter
Umständen nicht in der Lage sind, sich selbst zu reinigen.

Einschränkungen nach der Operation: Nach
der Operation muss zunächst die primäre Wundheilung abgewartet werden, dies
kann insbesondere nach Anlage von Ohrradikalhöhlen einen langen Zeitraum von
mehreren Wochen in Anspruch nehmen. Insbesondere nach Anlage von
Ohrradikalhöhlen muss diese nachfolgend vor dem Eindringen von Schmutz, Wasser
oder Seifenwasser geschützt werden, um eine Infektion der Höhle zu vermeiden.
Daraus ergeben sich auch spezifische Einschränkungen. Beispielsweise sollten
Ohrradikalhöhlen vor Schwimmbadwasser geschützt werden. Dies bietet bei
Brustschwimmen keine größeren Probleme, jedoch bestehen erhebliche
Einschränkungen, was das Untertauchen des Kopfes unter die Wasseroberfläche
betrifft. Für Tauchsport gelten höhergradige Einschränkungen, die individuell
mit dem behandelnden Arzt, abhängig von der verwendeten Operation, abgesprochen
werden müssen, um ein Barotrauma sicher zu vermeiden. Ansonsten bestehen wenig
Einschränkungen, was die Aktivitäten des täglichen Lebens betrifft, diesen kann
unter Umständen bereits in weniger als 1 Woche nach der Operation wieder voll
umfänglich nachgegangen werden.

Schmerzen und Narben nach der Operation: Ohroperationen zur Behandlung von
Cholesteatomen sind nicht mit signifikanten Schmerzen nach der Operation
verknüpft. Die Wundheilung der Hautinzision sollte spätestens nach 2 Wochen abgeschlossen
sein und es sollten keine Schmerzsensationen nach der Operation zurückbleiben.

Medikamente nach der Operation: Spezifische Einnahmen
von Medikamenten sind nach der Operation zur Behandlung von Cholesteatomen
nicht notwendig. Gegebenenfalls wird der Arzt empfehlen, in die Wundhöhle nach der
Operation antibiotikahaltige Tropfen einbringen zu lassen, es ist jedoch nicht
die Regel. Unter Umständen ist nach der Operation für wenige Tage die Einnahme
von Schmerzmitteln notwendig und hilfreich.

Rehabilitation / Physiotherapie: Nach
Operationen zur Behandlung von Cholesteatomen sind spezifische Maßnahmen zur
Wiedereingliederung in das Berufsleben in der Regel nicht notwendig (Reha / AHB).

Dauer der Abheilung: Nach der
Operation zur Behandlung von Cholesteatomen liegen Tamponaden im äußeren
Gehörgang, die die Operationswunde verdecken. Diese können abhängig vom
Festlegen durch den Operateur 1 bis 3 Wochen nach der Operation entfernt
werden. Daran schließt sich eine Phase der Abheilung an, diese Phase kann
beispielsweise nach Anlage einer Ohrradikalhöhle einen längeren Zeitraum von
mehreren Wochen bis mehreren Monaten in Anspruch nehmen. Bei erhaltener hinterer
Gehörgangswand und rekonstruiertem Trommelfell sind die Operationswunden nach
Behandlung eines Cholesteatoms in der Regel 1 bis 3 Wochen nach der Operation
abgeheilt.

Krankschreibung: Die Dauer der
Arbeitsunfähigkeit ist abhängig vom Ausmaß der Operation und abhängig davon,
welchen Belastungen der Patient bei der Arbeit ausgesetzt ist. In seltenen
Fällen können daraus auch längere Arbeitsunfähigkeitszeiten resultieren, wenn
beispielsweise das Gleichgewichtsorgan bei der Operation verletzt wurde und der
Patient einem Beruf mit für das Gleichgewichtsorgan anspruchsvollen Situationen
nachgeht. Bei unkompliziertem Cholesteatom und regelrechtem Heilungsverlauf
kann bei geringer körperlicher Belastung am Arbeitsplatz die Arbeit unter
Umständen auch nach 1 Woche oder weniger wieder voll umfänglich aufgenommen
werden.

 

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