Colon – Medizinisches Glossar
Das Colon, auch Kolon oder Grimmdarm, ist der mittlere Teil
des Dickdarms bei Menschen und anderen Säugetieren. Anatomisch befindet er sich
zwischen dem Blinddarm und dem Mastdarm. Bekannt ist das Colon vielen Menschen
vor allem durch verschiedene Krankheiten, die in dieser Region entstehen können.
Erkrankungen des Colons
Unter den verschiedenen Erkrankungen gibt es solche, die
allein oder vornehmlich das Colon und solche, die allgemein den Dickdarm
betreffen. Die entzündliche Darmkrankheit Morbus Crohn zum Beispiel kann das
Colon oder auch den Dünndarm betreffen. Dasselbe gilt für die ebenfalls
entzündliche Krankheit Divertikulitis oder auch für das Dickdarm Karzinom.
Daneben kann es zur Entzündung des Grimmdarms, der sogenannten Kolitis, kommen.
Mit Ausnahme von Dickdarmkrebs sind die meisten Erkrankungen oft von starken
Schmerzen begleitet, so dass sie meist schnell erkannt werden. Die Behandlung
richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild, wobei Betroffene mit
chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn mitunter nie ganz beschwerdefrei
sind. Um Karzinome im (Dick-) Darm rechtzeitig zu erkennen, wird seit vielen
Jahren aktiv für die Darmkrebsvorsorge geworben. Diese wird von den
gesetzlichen Krankenkassen für Menschen ab dem 51. Lebensjahr, bei familiärer
Vorbelastung entsprechend frühzeitig übernommen.
Compliance
Immer öfter ist inzwischen auch im deutschsprachigen Raum
von Compliance die Rede. Gemeint ist damit nichts anderes als die (aktive)
Mitarbeit des Patienten. Im Englischen kann der Begriff Einverständnis und
Zustimmung bedeuten, aber auch Befolgung. Genau diese Mitwirkung des Patienten
für den Behandlungserfolg wird heute als immer wichtiger erachtet. Dabei kommt
es allerdings vor allem auf ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und
Patient an, die von vielen inzwischen als eine Art Zusammenarbeit betrachtet
wird. Dieses Begriffsverständnis entspricht auch eher der heutigen Vorstellung
als die Übersetzung des „Befolgen“.
Was Patienten tun können
Zu den üblichen Mitwirkungsmöglichkeiten des Patienten zählt
natürlich zuerst einmal, dass sich dieser an die ärztlichen Ratschläge bzw.
Therapieempfehlungen hält. Das kann von der regelmäßigen Einnahme verordneter
Medikamente bis hin zu Änderungen des Lebensstils, beispielsweise mehr Bewegung
oder einer Ernährungsumstellung reichen. Die aktive Mitwirkung des Patienten
umfasst aber noch mehr: Er ist nicht, wie dies im klassischen Bild immer noch
vorherrschen mag, bloß „Befehlsempfänger“, sondern soll seine Gesundung –
soweit möglich – auch selbst in die Hand nehmen. Das ist nicht mit eigenmächtig
zu verwechseln, aber: Rückfragen an den Arzt helfen diesem, seine
Therapieempfehlungen noch genauer und individuell abgestimmt zu erklären.
Hierzu gehört auch, dass der Patient zum Beispiel Unverträglichkeiten oder sich
stark verändernde oder gar verschlechternde Beschwerden dem Arzt mitteilt. Nur
so kann rechtzeitig die passende Diagnose und dann gegebenenfalls Behandlung
gefunden werden.
Was Ärzte tun können
Compliance ist keine einseitige Angelegenheit: Eine
Vertrauensbasis ist die Voraussetzung dafür, dass Patienten überhaupt aktiv
mitwirken möchten und auch können. Schließlich müssen sie verstehen, wofür
bestimmte Therapiemaßnahmen gut und wieso diese wichtig sind. Auch für
persönliche Fragen und Zweifel muss daher Raum sein im Arzt-Patienten-Gespräch.
Und schließlich kann der Begriff Compliance noch weiter gefasst werden: So kann
beispielsweise die Einbettung der therapeutischen Maßnahmen in den Tagesablauf
des Patienten eine wichtige Rolle für dessen Behandlungserfolg spielen –
Faktoren, die der Laie oft nicht bedenkt, die aber oftmals entscheidend sind.
Eine sorgfältige Anamnese und gemeinsame Gespräche sind daher nicht zu
unterschätzen.
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