Kehlkopfkarzinom / Kehlkopfkrebs: Kehlkopfteilentfernung – Fakten

Operationsname, Definition: Kehlkopfteilresektion / Die Operation der Kehlkopfteilresektion wird bei Kehlkopfkarzinomen durchgeführt. Es gibt hier zwei Formen der Kehlkopfteilresektion. Zum einen die klassische, offene Kehlkopfteilresektion (horizontal und vertikal), zum anderen die laserchirurgische/transorale Kehlkopfteilresektion.

Kehlkopfteilresektionen werden bei malignen (bösartigen) Erkrankungen des Kehlkopfes notwendig. Das klassische Erstsymptom ist die über 6 Wochen bestehende Heiserkeit, ggf. kann auch eine beginnende Luftnot richtungweisend sein.

Die Begriffe Kehlkopfkarzinom und Kehlkopfkrebs sind gleichbedeutend.

Facharzt dieser Operation: Facharzt für Hals,- Nasen und Ohrenheilkunde (HNO-Chirurgie)

Häufigkeit pro Jahr: Pro Jahr erkranken unter 100.000 Menschen ca. 10 bis 15 an Kehlkopfkarzinom. Es gibt deutschlandweit kein länderübergreifendes Krebsregister, daher sind keine aussagekräftigen Zahlen veröffentlicht.

Herkunft und Entwicklung / Hintergrundinformationen:

Offene Kehlkopfteilresektionen: Die offene Kehlkopfresektionen werden in zwei große Gruppen eingeteilt: Horizontale Resektionen und vertikale Resektionen. Die Tumorausdehnung entscheidet dann über die verschieden Indikationsstellungen, wobei die Erfahrung des Operateurs eine wichtige Rolle spielt, denn bei gleicher Tumorlage kann ggf. über verschiedene Zugänge das gleiche Ergebnis erzielt werden, die Komplikationsrate hängt jedoch von der Häufigkeit der Operation ab, so dass der „gewohnte“ Zugang oftmals die sinnvollere Operation darstellt.

Die klassische horizontale Kehlkopfteilresektion wurde 1947 von Alonso beschrieben, ist heute aber durch die laserchirurgischen Operationstechniken vielfach verdrängt. Die erweiterten Optionen der Teilresektionen, oberhalb des Ringknorpels Cricohyoidoepiglottopexie(CHEP) und Cricohyoidopexie(CHP), bieten zuverlässige Möglichkeiten, laserchirurgisch nicht erreichbare Tumoren mit einer Infiltration der gesamten Supraglottis und ggf. einer Infiltration des Zungengrundes von außen mit gutem funktionellen und sehr guten onkologischen Ergebnissen zu therapieren. Die Indikationsstellung zu offenen horizontalen Kehlkopfteilresektionen wird pro Jahr nur knapp 10 Mal gestellt, da hier meist eine laserchirurgische Behandlung möglich ist. Bei größeren Tumoren mit entsprechender Ausdehnung in den Zungengrund kann eine Kombination mit einem Unterarmlappen nötig werden.

Die ersten Beschreibungen von vertikalen Kehlkopfteilresektionen stammen aus den 1920er Jahren, die aktuellen Techniken basieren häufig auf den Techniken, die in den 1960er und 1970 er Jahren erstmals beschrieben wurden. Im Prinzip vereinen alle Techniken das Grundprinzip der vertikalen Eröffnung des Kehlkopfes und anschließender Resektion des Tumors in wohl definierten und überschaubaren Grenzen. Die einzelnen Techniken unterscheiden sich vor allem bezüglich der Resektionsbereiche des Schildknorpels nach lateral. Besonders bei laserchirurgisch schwer einstellbaren Tumoren der vorderen Kommissur mit einer Infiltration in den Schildknorpel haben diese Techniken auch heute noch ihren festen Platz im klinischen Alltag.

Laserchirurgische/Transorale Kehlkopfteilresektion: Die Laserchirurgischen/transoralen Kehlkopfteilresektionen werden seit der medizinischen Nutzung von CO2-Lasern in den 1980er Jahren zunehmend durch für diese Indikationsstellungen eingesetzt.

Um den Tumor im Bereich des Kehlkopfes sichtbar zu machen, wird der Kopf überstreckt und dann kann über ein Mikrolaryngoskopierohr der Tumor unter dem Mikroskop dargestellt werden. Es können (entsprechend der Tumorausdehnung) verschiedenste Operationen durchgeführt werden: von kleinen Stimmlippentumoren mit Teilresektionen der Stimmlippe bis hin zu ausgedehnten Kehlkopfteilresektionen. Bei ausgedehnten Resektionen ist oftmals ein Luftröhrenschnitt notwendig.

In speziellen Zentren werden diese Operationen seit Jahrzehnten routinemäßig durchgeführt.

Stationär / Ambulant: Die offene Kehlkopfteilresektion wird stationär durchgeführt. Man kann mit einer Liegedauer von ca. 12-20 Tagen rechnen. Die laserchirurgische/transorale Kehlkopfteilresektion findet ebenfalls stationär statt. Die Liegedauer beträgt hier ca. 3-15 Tage.

Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Kosten der Operation sind von der Gesundheit des Patienten abhängig. Liegen keine weiteren Nebenerkrankungen vor und die Operation verläuft ohne weitere Komplikationen, liegt die Kostenhöhe beider OP-Verfahren im 4-stelligen Bereich. Die laserchirurgische Kehlkopfteilresektion ist kostengünstiger als die offene Kehlkopfteilresektion.

Entsprechend Nebenerkrankungen und Erweiterungen der Operation (Unterarmlappen) kann der Betrag bis in den 5-stelligen Euro-Bereich ansteigen.

Die allgemeinen Krankenkassen kommen für die Kosten der Behandlung auf.

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