Embolie – Medizinisches Glossar
Als Embolie bezeichnet man den Verschluss eines Blutgefäßes.
Ursache und Ausmaß können unterschiedlich sein: Die Embolie kann vollständig
oder nur auf ein Gebiet begrenzt sein, als Verschlussmaterial kommen sowohl
körpereigene (Blut, Fett, Zellmaterial, Tumoren) als auch körperfremde (Luft)
Substanzen in Frage. Diese werden mit dem Blut durch den normalen Blutkreislauf
in die betroffene Stelle gespült, wo sie den Blutfluss behindern und so für den
Verschluss oder die Verstopfung sorgen.
Bekannte Formen der Embolie
Grundsätzlich können Embolien sowohl nach ihrer Lage als
auch nach dem jeweiligen Verschlussgrund benannt sein. Daneben gibt es
Gefäßverschlüsse wie den Schlaganfall, der von vielen Menschen erst einmal
nicht als Embolie eingeordnet werden würde, weil er diese nicht im Namen trägt.
Zu den häufigsten Formen zählen sogenannte Thrombenembolien, bei denen zuvor
eine Thrombose beispielsweise der tiefen Beinvenen aufgetreten ist, die dann
weiter im Blutkreislauf wandert und zum Beispiel eine Lungenembolie auslösen
kann. Auch Schlaganfälle zählen zu den häufigsten Embolien.
Ursachen, Behandlung und Vorbeugung
Es gibt ganz verschiedene Ursachen für das Entstehen einer
Embolie. Nicht selten treten mehrere Faktoren gleichzeitig auf. Eine
Blutgerinnungsstörung stellt bereits einen wichtigen Risikofaktor dar. Auch
bestimmte Kontrazeptiva (Pille) werden mit einer erhöhten Gefahr der
Thrombosen- und somit langfristig Embolienbildung in Verbindung gebracht.
Zusätzlich das Risiko erhöhen können Faktoren wie Übergewicht, Nikotinkonsum
(Schädigung der Gefäße), aber auch eine Diabetes-Erkrankung und viele Weitere.
Auch die individuelle genetische Veranlagung kann zur Entstehung einer Embolie
beitragen, beispielsweise weil die Blutgefäße entsprechend ungünstig
ausgebildet sind. Zudem treten Gefäßverschlüsse auch nach Operationen,
insbesondere solchen mit langen Ruhezeiten und wenig Bewegung, auf.
Einer Embolie vorzubeugen, ist nicht immer ganz einfach: Bei
akutem Verdacht beispielsweise auf eine Thrombose können bildgebende Verfahren
wie ein Ultraschall der tiefen Venen, aber auch Blutuntersuchungen Aufschluss
geben. Um einen Thrombus aufzulösen, stehen verschiedene, meist blutverdünnende
Medikamente zur Wahl. Generell wird bei Risikopatienten der auch präventive
Einsatz des Medikaments Heparin in Betracht gezogen. Weitere Therapie- und
Präventivmaßnahmen können eine möglichst schnelle Mobilisierung (zum Beispiel
nach Unfällen oder Operationen) oder das Tragen von sogenannten
Kompressionsstrümpfen umfassen. Letzteres wird immer wieder zur Vorbeugung
gegen Thrombose auf Langstreckenflügen geraten. Allerdings sollten sich
Betroffene hier unbedingt fachkundig beraten lassen: Schlecht angepasste
Strümpfe können unter Umständen nutzlos sein oder sogar den Blutkreislauf
zusätzlich behindern.
Bei der Fettembolie wiederum werden körpereigene Fettzellen
in den Blutkreislauf geschwemmt. Dies kann zum Beispiel durch Unfälle mit
Brüchen oder auch während einer Amputations-Operation geschehen. Eine
besondere, wenn auch eher seltenere Form stellt die Luftembolie dar: Diese wird
durch Einbringen von Luft in den Blutkreislauf hervorgerufen. Dies kann
beispielsweise versehentlich im Krankenhaus während einer Injektion oder dem
Einführen eines Katheters geschehen. Eine Luftembolie stellt einen Notfall dar,
der umgehend behandelt werden muss. Dabei sollte das Einströmen weiterer Luft
sofort abgestellt und bereits im Kreislauf vorhandene Luft nach Möglichkeit
abgesaugt werden. Auch kreislaufanregende bzw. – stabilisierende Maßnahmen sind
oft notwendig.
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