Epidemie – Medizinisches Glossar
Es ist typisch für Infektionskrankheiten, dass sie sich
ausbreiten. Dabei sind unterschiedliche Ausbreitungsmuster zu erkennen. Bei der
Epidemie beispielsweise handelt es sich um ein sowohl räumlich als auch
zeitlich gehäuftes Auftreten einer bestimmten Krankheit bzw. entsprechend eines
hierfür verantwortlichen Erregers. (Mathematisch ausgedrückt muss die
Reproduktionsrate des Erregers größer Faktor 1 sein). Nicht zu verwechseln ist
diese mit der Endemie, die eine dauerhafte Verbreitung eines bestimmten
Erregers innerhalb zum Beispiel einer Region bezeichnet. Eine Epidemie lässt
sich an Hand einer signifikanten Zunahme von Erkrankungen innerhalb eines
bestimmten Zeitraumes erkennen. Eine der vielleicht bekanntesten Epidemien ist
die sogenannte Grippewelle, also die Verbreitung der echten Influenza, die
typischer Weise im Herbst und Winter zunimmt. Daneben können sich aber
selbstverständlich zahlreiche weitere Erreger epidemisch ausbreiten. Durch die
zunehmend vernetzte Welt, in der Menschen innerhalb weniger Tage oder gar
Stunden von einem Erdteil in den anderen reisen können, verändert sich auch die
Verbreitung von Epidemien: Im ungünstigen Falle können sie heute noch deutlich
schneller und noch weiter verbreitet werden.
Das richtige Verhalten im Falle einer Epidemie
Wenn typische Erreger wie Influenza, aber auch abgewandelte
Formen wie die sogenannte Schweinegrippe, Cholera, Typhus oder Dengue innerhalb
eines bestimmten Zeitraums gehäuft auftreten, wird dies in der Regel sehr bald
von den zuständigen Behörden erkannt. Selbstverständlich sind
Entwicklungsländer hier deutlich schlechter aufgestellt als die
Industrienationen. Doch auch hier helfen Organisationen vor Ort sowie weltweite
Institutionen wie die WHO, im Fall des Falles rechtzeitig die nötigen Schritte
einzuleiten.
Im Umgang mit einer Epidemie ist es wichtig, den Ernst der
Lage richtig einzuschätzen. Dies ist nicht immer einfach, schließlich können
auch Experten nicht voraussagen, wie sich eine Epidemie entwickeln wird. Dabei
werden alle notwendigen und zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergriffen, um
bereits Erkrankte zu behandeln sowie bei Bedarf von gesunden Mitmenschen
abzuschirmen, um eine weitere Ausbreitung somit zu verhindern. Daneben können
weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie wie die Bereitstellung
entsprechender Impfstoffe nötig oder sinnvoll sein.
Betroffene sollten bei typischen Symptomen, also im
Verdachtsfall unmittelbar zum Arzt gehen und diese abklären lassen.
Insbesondere Risikogruppen wie ältere Menschen, Immunschwache und Kinder
sollten sich, wenn dies empfohlen wird, vorsorglich impfen lassen. Daneben
gelten die üblichen Hygieneregeln, die eine weitere Ausbreitung und auch
Infektion mit bestimmten Erregern bereits deutlich eindämmen können. In aller
Regel werden bei relevanten Epidemien Verhaltenstipps ausgegeben, die zur
Orientierung dienen sollen. Übrigens besagt der Begriff Epidemie noch nichts
über die Gefährlichkeit des jeweiligen Erregers.
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