Fertilität – Medizinisches Glossar

Fertilität ist der medizinische Fachbegriff für
Fruchtbarkeit. Er ist nicht geschlechtsspezifisch, kann also sowohl für Frauen
als auch für Männer verwendet werden. Fruchtbarkeit ist die Voraussetzung, um
ein Kind zu zeugen und, im Falle der Frau, auch bis zur Geburt auszutragen.
Allerdings gibt es heute verschiedene Wege, den Vorgang der Befruchtung zu
unterstützen.

Entwicklung der Fertilität in der Pubertät

Fruchtbar im eigentlichen Sinne werden Männer und Frauen im
Laufe der Pubertät. Diese kann individuell unterschiedlich früh beginnen, wobei
Mädchen oft früher Veränderungen bemerken als gleichaltrige Jungen. Im Schnitt
gilt ein Alter zwischen 13 und 15 als üblich, allerdings kann die Pubertät auch
bereits früher einsetzen. Während der Pubertät reifen unter anderem die
Geschlechtszellen heran, auch die für die Fruchtbarkeit nötigen Hormone werden
jetzt erstmalig produziert. Gerade letztere sorgen dafür, dass sich die
Pubertät auch äußerlich bemerkbar macht: Das anfängliche Hormonchaos kann unterschiedliche
Auswirkungen von Stimmungsschwankungen bis hin zu starker Akne, vermehrter
Körperbehaarung, einem deutlichen Wachstumsschub, vermehrten Körperrundungen
(bei Mädchen bzw. Frauen), Veränderungen von Haut und Haaren und vielem mehr
mit sich bringen. Bei jungen Männern kommt es zum sogenannten Stimmbruch, auch
der erste Samenerguss findet meist in der Pubertät statt. Das typische Zeichen
der Fruchtbarkeit bei jungen Frauen ist die Menstruation, die anzeigt, dass
eine reife Eizelle nicht befruchtet wurde.

Unerfüllter Kinderwunsch: Nicht immer ist es Infertilität

Es gibt nicht wenige Paare, die sich Kinder wünschen, aber
keine bekommen können. Hier sollte natürlich untersucht werden, ob einer von
beiden unfruchtbar, also infertil ist. Allerdings ist eine komplette
Infertilität keine Voraussetzung dafür, dass die Befruchtung nicht klappt:
Etliche Faktoren wie Stress, eine ungünstige Lebensweise sowie verschiedene
Erkrankungen (zum Beispiel das POC-Syndrom bei der Frau) können die Fertilität
einschränken. An erster Stelle sollte hier eine genaue Diagnose auch „weicher“
Faktoren stehen. Anschließend sollten Arzt und Patienten gemeinsam nach
Lösungen suchen. Diese kann auch eine entlastende Therapie einschließen. Sind
diese Behandlungsmethoden nicht erfolgreich, bieten spezialisierte Ärzte
verschiedene Kinderwunschbehandlungen an. Diese zielen zum Beispiel auf eine
Veränderung des Hormonhaushalts. Bei Bedarf kann die Befruchtung der Eizelle
auch außerhalb im Labor stattfinden, anschließend wird diese der Frau zur
Austragung eingesetzt.