Meningokokken – Medizinisches Glossar
Die intrazellulären Bakterien Meningokokken siedeln sich im
Nasen-Rachen-Raum des Menschen an und sind dafür bekannt, schwere Krankheiten
auszulösen, darunter auch die gefürchtete Meningitis oder Hirnhautentzündung.
Sie gehören zu der Gattung Neisseria und lagern sich in flüssigen Nährmedien
ab, wie sie beispielsweise auch in der Rückenmarks- oder Hirnflüssigkeit
vorkommen.
Übertragung der Meningokokken-Bakterien
Übertragen werden sie durch Tröpfcheninfektionen von Mensch
zu Mensch durch Niesen, Küssen oder Anhusten, wobei sie sich dank ihrer kleinen
Fortsätze fest an die Schleimhäute heften – auf diese Weise ist es ihnen
möglich, mitunter wochen-, wenn nicht sogar monatelang an Ort und Stelle zu
bleiben. Rund 10 Prozent der europäischen Bevölkerung sind mit dem gefährlichen
Bakterienstamm infiziert und entwickeln dennoch keine Krankheitsanzeichen – ist
das Immunsystem jedoch geschwächt, so vermehren sich die Bakterien und können
die Schleimhäute durchdringen, um schließlich die gefährlichen
Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen auszulösen. Die Inkubationszeit
beträgt normalerweise etwa 2-4 Tage, seltener auch rund 10 Tage.
Symptome einer Meningokokken-Infektion
Typisch für eine Meningokokken-Infektion sind die
auftretenden Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, hohes Fieber oder Gelenk- und
Muskelschmerzen, wobei der Verlauf der Krankheit relativ individuell verläuft.
So kann die Krankheit einerseits recht mild und auch schnell heilbar sein,
andererseits aber auch hochakut ausfallen und damit zum schnellen Tod führen.
Für eine Behandlung werden Antibiotika benötigt, wobei es allerdings auch
entsprechende Impfstoffe für die Prävention gibt.
Meningokokken sind Bakterien, die als Erreger für zahlreiche
Erkrankungen und deren Folgeerscheinungen verantwortlich sind. Dabei gibt es
unterschiedliche Serogruppen, die auch je nach Region vorkommen. In Deutschland
ist die Serogruppe B vorherrschend.
Übertragung von Meningokokken und typische Erkrankungen
Meningokokken verbreiten sich über Tröpfcheninfektion, also
beispielsweise durch Niesen oder Husten. Auch beim Küssen können Erreger, die
sich auf den Schleimhäuten befinden, übertragen werden. Ein Befall mit
Meningokokken ist übrigens nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einer
Erkrankung: Etwa ein Zehntel aller Menschen in Europa tragen die Bakterien in
sich, ohne dass sie erkranken. Ohnehin müssen Zeitpunkt der Aufnahme von
Meningokokken und die durch sie ausgelöste Erkrankung nicht zusammenfallen: So
können die Erreger längere Zeit unbemerkt bleiben, bis sie zum Beispiel bei
einer allgemeinen Schwächung des Immunsystems sich weiter ausbreiten und dann
auch die Barriere zwischen dem Nasenrachenraum und den Hirnhäuten überwinden.
Hier können sie dann eine Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen.
Neben der bakteriellen, durch Meningokokken ausgelösten
Meningitis ist auch die Meningokokkeninfektion als eigene Krankheit
aufgelistet. Die Inkubationszeit beträgt in beiden Fällen wenige bis zu etwa
zehn Tagen. Ein mögliches Problem bei der Diagnose ist, dass sich die
Erkrankung sehr unterschiedlich bemerkbar machen kann. So kann die Infektion
völlig unbemerkt, eher mild oder hochakut verlaufen. Bei Babys und
Kleinkindern, älteren und immungeschwächten Personen ist ein schwerer Verlauf
oft wahrscheinlicher. Die Meningitis äußert sich zum Beispiel durch starke
Kopfschmerzen und eine ausgeprägte Nackensteifigkeit. Auch Empfindlichkeit
gegenüber Licht und Geräuschen, Unruhe oder Müdigkeit und Verwirrung bis zur
Bewusstseinstrübung sind möglich. Typisch für eine Infektion mit Meningokokken
sind Entzündungszustände und zum Beispiel hohes Fieber.
Vorbeugung und Therapie
Eine Infektion mit Meningokokken kann heute durch eine
entsprechende Impfung verhindert werden – allerdings nicht gegen alle
Untergruppen. In Deutschland sind Impfstoffe gegen Erreger aus der Serogruppe
C, seit 2013 auch gegen Serogruppe B erhältlich.
Die Behandlung liegt in erster Linie darin, den Erreger
weitgehend zurückzudrängen sowie bei Bedarf die ausgelösten Beschwerden und
Entzündungsreaktionen zu minimieren. Mittel der Wahl ist eine Therapie mit
spezifischen Antibiotika, hier Ceftriaxon oder eine bestimmte Form von
Penicillin. Weil eine Infektion mit Meningokokken potentiell gefährlich bis
lebensbedrohlich ist, wird auch bereits bei Verdacht hierauf behandelt. Ist der
Erreger noch nicht bekannt und besteht kein spezifischer Verdacht auf
Meningokokken (beispielsweise bei einer Hirnhautentzündung), so kann bis zur
Differentialdiagnose ein Breitbandantibiotikum eingesetzt werden.
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