Parasit – Medizinisches Glossar
Als sogenannte Parasiten werden Organismen bezeichnet,
welche sich entweder vorübergehend oder auch langfristig auf einem Wirt, also
einem anderen Lebewesen, befinden. Sie schädigen ihren Wirt dadurch, in dem sie
auf seine Kosten leben und ihm in der Regel auch einen Teil der Nahrung
entziehen. Je nach Parasitenart verliert der Wirt so an Vitalität und
Lebenserwartung. Da Parasiten sich sehr gut an ihre unterschiedlichen
Lebensbedingungen anpassen können, sind sie die perfekten Überlebenskünstler
und verbringen teilweise sogar ihr ganzes Leben auf einem einzigen Wirt. Unter
anderem sind sie beispielsweise dazu in der Lage, sich mit den Antigenen des
Wirts zu umgeben und so nicht vom Immunsystem als Fremdkörper erkannt zu
werden.
Krankheitsübertragung durch Parasiten
Parasiten sind jedoch nicht nur aufgrund ihres
„Schmarotzerdaseins“ schädlich für den Menschen oder andere Lebewesen, häufig
übertragen sie darüber hinaus auch noch Krankheiten. Diese werden als
sogenannte Parasitosen bezeichnet und treten in unterschiedlichster Form auf.
Eine der wohl bekanntesten Parasitosen ist sicherlich die Tropenkrankheit
Malaria, die durch den Stich der Anophelesmücke übertragen wird, welche
wiederum den einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium in den menschlichen
Körper entlässt. Andere bekannte Parasitosen sind außerdem die
Bandwurm-Infektion, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, Borreliose oder
Fleckfieber.
Vorbeugung bei Parasitenvermutung
Sollten Parasiten bereits im Vorfeld vermutet werden –
zum Beispiel im Trinkwasser oder in Lebensmitteln -, so hilft in der Regel
große Hitze. Dementsprechend macht es also Sinn, unsichere Getränke oder
Speisen vorher als Schutzmaßnahme abzukochen, wobei mindestens 10 Minuten
ausreichend sollten.
Als Parasiten bezeichnet man ganz allgemein Organismen, die
sich von einem anderen und meist deutlich größeren Organismus ernähren oder von
diesem in anderer Weise profitieren. Oft spricht man hier auch von Parasit und
Wirt. Ein anderer, umgangssprachlicher Begriff für den Parasit lautet
Schmarotzer.
Grundsätzlich ist das Parasitentum keine Ausnahme, sondern
viel eher die Regel des Zusammenlebens, wenn man das gesamte Ökosystem
betrachtet. Experten sprechen daher mitunter auch von Ko-Existenz von Parasiten
und ihrem jeweiligen Wirt. Befallen werden sowohl Pflanzen als auch Tiere und
Menschen, wobei eine Art mitunter auch von vielen verschiedenen Parasiten
gleichzeitig befallen sein kann. Grundsätzlich sind diese aber auf einen Wirt
spezialisiert – nicht umsonst spricht man beispielsweise auch von Hundeflöhen
oder ähnlichen, die dann zwar ausnahmsweise auch andere Wirte befallen können,
aber eben eher in der Ausnahme.
Welche Parasiten den Menschen befallen – und wie gefährlich
sie sind
Die Frage, ob und inwiefern Parasiten dem Menschen
gefährlich werden, lässt sich pauschal kaum beantworten. Es gibt nicht nur die
unterschiedlichsten parasitären Organismen, sondern auch mannigfaltige Arten
und Auswirkungen des Parasitismus. Dieser reicht von „gelegentlichen“ Situationen
wie dem Stich einer Mücke, die übrigens den Ektoparasiten zugeordnet wird, bis
hin zu bestimmten Würmern, die sich dauerhaft in ihrem menschlichen Wirt
einnisten und diesen auch merklich schädigen können. Die Bandbreite reicht von
einzelligen Parasiten über Würmer und sogar Schmetterlingen, die sich zum
Beispiel vom Blut oder von Tränen des Menschen ernähren, bis hin zu
Säugetieren: Der sogenannte Gemeine Vampir, eine Fledermausart aus Nordamerika,
kann ebenfalls den Menschen befallen, um Blut zu saugen.
Nicht den Parasiten zugeordnet werden beispielsweise Viren,
obwohl sie ebenfalls auf einen Wirt angewiesen sind, um sich zu verbreiten. Sie
stellen allerdings selbst keine Organismen im eigentlichen Sinne dar, da sie
keinen eigenen Stoffwechsel besitzen. Auch Bakterien und den Menschen
befallende Pilze werden nicht den Parasiten zugeordnet, weil sie keine
tierischen Lebewesen darstellen. Gleichwohl können sie dem Menschen auf
mitunter ähnliche Weise schaden.
Diagnose und Behandlung bei Parasitenbefall
Die exemplarische Auflistung zeigt bereits, wie schwierig es
ist, allgemeine Vorbeugemaßnahmen oder Behandlungen zu nennen. Je nach Region
sollten spezifische Verhaltensregeln beherzigt werden – beispielsweise kein
Baden in stehenden Süßwasser-Tümpeln in tropischen Gefilden, wodurch es zum
Befall mit bestimmten Würmern kommen kann. Auch sollte man dort kein
ungeschältes, rohes Obst und Gemüse essen und Wasser abkochen. Um dauerhaft im
Körper befindliche Parasiten loszuwerden, sollte ein Facharzt zu Rate gezogen
werden. Das Therapiespektrum reicht je nach Befall und Art von einer Wurmkur
bis hin zu speziellen Ernährungshinweisen.
Parasitenbefall kann sich je nach Art lange Zeit überhaupt
nicht bemerkbar machen oder auch sehr schnell kritische Symptome wie hohes
Fieber hervorrufen. Um den Befall präzise zu benennen, gehört neben der
Untersuchung beispielsweise von Blut oder Stuhl auch eine gründliche Anamnese
dazu. Hierbei wird der Arzt zum Beispiel das Reiseverhalten in der letzten Zeit
abfragen.
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