Perforation – Medizinisches Glossar

Als Perforation werden ein Durchbruch bzw. ein oder mehrere
Löcher in einer Struktur bezeichnet. Diese Perforationen können im menschlichen
Körper an den unterschiedlichsten Stellen auftreten und haben mitunter sehr
weitreichende Konsequenzen. Beim Blinddarmdurchbruch kann es so beispielsweise
zu Vereiterungen im Bauchraum oder schweren Entzündungen kommen, weshalb ein
entzündeter Blinddarm auch immer operiert wird. Grundsätzlich kann es aufgrund
einer Perforation zu erheblichen Blutungen kommen, beim Trommelfell ist
hingegen das Gehört beeinträchtigt. Die Ursachen einer Perforation können
einerseits traumatisch sein, also auch nach Unfällen oder auch iatrogen einsetzen,
oder aber spontan infolge einer entzündlichen Gewebeschädigung entstehen.

Ursachen einer Perforation im Magen-Darm-Trakt

Im Magen-Darm-Trakt können Perforationen erhebliche Folgen
haben, unter anderem entleeren sich beispielsweise die Inhalte der perforierten
Organe in die Bauchhöhle – unter anderem also Stuhlgang, Eiter oder
Verdauungssäfte.

Eine Ursache kann die Überblähung eines Organs sein, zum
Beispiel im Rahmen eines Darmverschlusses, bei dem es zu einer Überdehnung und
zum Einriss der Darmwand kommt. Auch ein stumpfes Bauchtrauma, so wie es bei
einem Autounfall möglich ist, kann zum Bersten des Magens führen. Möglich sind
allerdings auch Ursachen wie eine akute oder chronische Entzündung, ebenso kann
die Perforation aber auch durch einen Fremdkörper, Tumor oder eine
Durchblutungsstörung bedingt sein.

Therapie bei Magen-Darm-Perforationen

Eine Perforation muss nicht zwangsläufig auch immer eine
Operation nach sich ziehen. In Ausnahmesituationen kann auch abgewartet oder
gezielt vorgegangen werden, zum Beispiel dann, wenn der Patient eine fehlende
Symptomatik und einen guten gesundheitlichen Zustand aufweist. Bei einer
sogenannten gedeckten Perforation verhält es sich ähnlich, hier hat die
Perforation zwar stattgefunden, wird allerdings durch benachbarte Strukturen
abgedeckt. In allen anderen Fällen ist eine Operation allerdings fast immer
notwendig und am besten auch sofort durchzuführen. Dabei gilt es, das
entstandene Loch zu verschließen und die Folgen der Perforation zu beseitigen.

Der Begriff Perforation leitet sich aus dem Latein ab, wo er
„durchbohren“ bedeutet. Normaler Weise meint man hiermit eine Durchlöcherung
von Flächen oder hohlen Gegenständen. In der Medizin wird die Durchstoßung bzw.
der Durchbruch von Hohlkörpern wie Magen oder Darm als Perforation bezeichnet. Diese
gehen meist mit starken Beschwerden wie Schmerzen einher und müssen
schnellstmöglich behandelt werden.

Ursachen und Symptome: Wie kann es zur Perforation des Darms
kommen?

Die Darmperforation kann durch ganz unterschiedliche
Erkrankungen, aber auch manuelle Verletzungen hervorgerufen werden. Typische
Auslöser sind zum Beispiel das Magen- oder das Zwölffingerdarmgeschwür, ein
bösartiger Darmtumor oder Entzündungen von Darm oder Bauchspeicheldrüse
(Pankreatitis). Darüber hinaus kann der Darmdurchbruch auch durch das
Verschlucken von Gegenständen oder im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie)
verursacht werden.

Zu den typischen Symptomen gehört das sogenannte akute
Abdomen. Dabei kommt es zu Schmerzen, deren Art und Intensität von der
jeweiligen Ursache abhängt. Die Schmerzen können zum Beispiel krampfartig sein,
mittel bis schwer oder in Schüben auftreten. Auch Erbrechen, Übelkeit, Fieber,
Durchfall oder Verstopfung und ein steinharter Bauch (bei der Tastuntersuchung)
sind typische Anzeichen für ein akutes Abdomen, das wiederum auf eine
Darmperforation hindeuten kann.

Diagnose und Behandlung der Darmperforation

Ein Darmdurchbruch stellt oft einen medizinischen Notfall
dar. Bei Verdacht und den oben beschriebenen Symptomen sollte daher umgehend
der Arzt bzw. das Krankenhaus aufgesucht werden. Hier können, neben der
körperlichen Diagnostik, zum Beispiel bildgebende Verfahren (Röntgen,
Ultraschall) Aufschluss über die genaue Ursache und gegebenenfalls das Ausmaß
des Durchbruchs geben.

Im akuten Notfall wird eine entsprechende Not-OP
durchgeführt, bei der die Perforation chirurgisch geschlossen wird. Da der
Darmdurchbruch Bakterien aus dem Darm in andere Bereiche des Körpers befördern
kann, muss einer Blutvergiftung (Sepsis) vorgebeugt werden. Eventuell ist
hierfür eine medikamentöse Therapie notwendig. Wichtig ist also die Kombination
aus Operation und begleitender bzw. hierüber hinausgehender Therapie.

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