Stenose – Medizinisches Glossar
Der Begriff Stenose stammt aus dem Griechischen und
bezeichnet eine Verengung von Hohlorganen, also zum Beispiel Blutgefäßen, den
Herzklappen, dem Magen-Darm-Trakt, der Speiseröhre, Bronchien oder auch des
weiblichen Genitaltrakts.
Vielfältige Erscheinungsformen
So allgemein der Begriff definiert wird, so vielfältig kann
die Stenose in der Praxis aussehen. Je nachdem, welches Organ betroffen ist und
in welchem Umfang, können die hierdurch entstehenden Beeinträchtigungen und
Beschwerden von kaum wahrnehmbar bis zu äußerst massiv reichen. Auch Diagnose
und Behandlung richten sich nach dem jeweiligen Einzelfall. Grundsätzlich liegt
das Behandlungsziel in einer (Wieder-) Herstellung eines optimal
funktionierenden Organs. Nicht immer ist hierzu ein operativer Eingriff nötig,
aber bei starken Verengungen mitunter sinnvoll. Bei Verengungen der Blutgefäße
reicht oftmals eine medikamentöse Therapie aus (mehr dazu unten).
Auch gibt es unterschiedliche Ursachen für eine Stenose: Sie
kann erworben oder angeboren sein. Es sind auch Mischformen möglich,
beispielsweise eine genetisch bedingte Enge, die durch Verfettung der Gefäße
schließlich noch enger wird und erst dann erst im eigentlichen Sinne
Beschwerden macht.
Wenn die Blutgefäße verengt sind
Stenosen der Blutgefäße können unterschiedlichste Organe
betreffen, mitunter auch zugleich. Neben Entzündungen und Verletzungen der
Gefäße gehört die Arteriosklerose, also eine Einlagerung von Cholesterin und
anderen Fetten in die Gefäßwände, zu den häufigsten Ursachen. Der Begriff
„Arterienverkalkung“ ist irreführend, wird aber umgangssprachlich gern
verwendet.
Etliche Erkrankungen des Herzens hängen mit der Verengung
von Gefäßen zusammen. Bei entsprechenden Risikopatienten, beispielsweise mit
familiärer Häufung von Herzkrankheiten und weiteren Risikofaktoren, sollte
daher auf eine frühzeitige Diagnose und soweit nötig Behandlung abgezielt
werden. Je früher Stenosen erkannt werden, umso besser können die im Ernstfall
lebensbedrohlichen Folgen abgewendet oder zumindest eingedämmt werden.
Auch beim Herzinfarkt handelt es sich praktisch um einen
akuten Verschluss der Blutgefäße im Herzen. Eine Vorstufe dessen stellt die
Koronare Herzkrankheit, kurz KHK, dar. Weitere potentiell gefährliche
Verengungen können unter anderem die Nierenarterien oder die Halsgefäße
betreffen. Stenosen der Halsgefäße können im schlimmsten Falle zu einem
Hirninfarkt oder zu einer arteriellen Ambolie führen.
Ist die Stenose erkannt, so sollte rechtzeitig mit einer
passenden Therapie begonnen werden. Die Diagnose erfolgt über bildgebende
Verfahren wie Ultraschall (Sonografie), MRT oder andere. Je nach Befund stehen
dann Medikamente unter anderem zur Blutdruck- und auch Cholesterinsenkung zur
Verfügung. Auch eine Kombination kann sinnvoll sein. Stark ausgeprägte Stenosen
können einen operativen Eingriff erforderlich machen. Dabei wird entweder ein
Stent eingesetzt, der das ursprüngliche Gefäß ersetzt, oder ein Bypass
geschaffen, der die Verengung umgeht und somit wiederum einen normalen
Blutfluss ermöglichen soll. Vorteile und mögliche Risiken müssen dabei
individuell abgewogen werden. Zu den möglichen Komplikationen zählt die
Entwicklung einer Restenose, einer erneuten Stenose nach der Stent-OP.
Weitere Stenosen und wie sie sich bemerkbar machen
Grundsätzlich können sich Stenose auf unterschiedlichste
Weise bemerkbar machen – oder auch nicht: Etliche Verengungen bleiben erst
einmal symptomlos. Bei klinischer Untersuchung können diese auffallen,
beispielsweise durch Auskultation des Herzschlags, ebenso beim Ultraschall. Darüber
hinaus sind die Beschwerden abhängig von der jeweils betroffenen Region: Eine
Stenose der Luftröhren beispielsweise kann sich durch Atemnot bemerkbar machen,
während die Verengung des Spinalkanals oft empfindliche Schmerzen im
entsprechenden Wirbelbereich nach sich zieht.
Häufiger sind Stenose der Herzklappen, die nicht selten
angeboren sind, aber auch erworben sein können. Darüber hinaus können Organe
wie die Luftröhre, Speiseröhre, der Magen-Ausgang, die Lymphgefäße, der
Spinalkanal der Bandscheiben, Gallengang oder Harnleiter betroffen sein.
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