Stimmbandlähmung – Behandlung und Risiken

Risiken der Operation: Die Risiken der Narkose entsprechen denen anderer
Vollnarkosen. Bei beidseitiger Recurrensparese besteht eine limitierende
Einschränkung des Atemwegs an seiner engsten Stelle, daher sind bei Operationen
aufgrund beidseitiger Stimmbandlähmung besondere Vorsichtsmaßnahmen durch die Abteilung
Anästhesie zu treffen. Bei unzureichender Aufweitung des Atemweges kann es
erforderlich sein, unmittelbar postoperativ eine erneute Intubation des
Patienten durchzuführen, falls keine suffiziente Aufweitung des Atemwegs durch
die Operation gelingt. Gegebenenfalls ist eine postoperative
intensivmedizinische Überwachung des Patienten für kurze Zeit notwendig.

Risiken bei Eingriffen
aufgrund von Stimmbandlähmungen sind grundsätzlich wie bei allen Eingriffen am
Kehlkopf durch eine postoperative Schwellung des Atemwegs bedingt und können in
seltensten Fällen auch bei einseitiger Stimmbandlähmung postoperativ einen
Luftröhrenschnitt zur Aufrechterhaltung des Atemwegs erforderlich machen. Patienten
mit beidseitiger Stimmbandlähmung sind nicht selten bereits vor der Operation
mit einem Luftröhrenschnitt versorgt. Das wesentliche Risiko bei einseitiger
Stimmbandlähmung besteht jedoch in einer nicht
zufriedenstellenden Wiederherstellung einer tragfähigen Stimme durch die
Operation. Wenn Implantatmaterialien eingebracht werden (vorzugsweise bei
einseitiger Stimmbandlähmung) kann es zu Unverträglichkeiten bzw. Reaktionen
auf das Material kommen. Die eingesetzten Materialien sind jedoch durch eine
ausgesprochen gute Verträglichkeit charakterisiert und solche Probleme sind in
der Fachliteratur nur selten berichtet. Bei Einbringen eines körpereigenen
Fettimplantates kann es zur Infektion des eingebrachten Materials kommen,
welches dann ggf. eine gezielte antibiotische Therapie nach der Operation erforderlich
macht. Bei endoskopischen Operationen im Kehlkopfinneren kann es durch das
Vorschieben des Endoskops in das Larynxinnere zu Verletzungen von Schleimhaut
kommen, welche in der Regel aber postoperativ ohne Folgen abheilen. Selten kann
es bei vorgeschädigten Zähnen des Oberkiefers auch zu Verletzungen von Zähnen
kommen.

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