Symptom – Medizinisches Glossar

Der Begriff Symptom ist wohl den allermeisten Menschen
vertraut. Er wird allerdings nicht immer ganz richtig verwendet: Gemeint sind hiermit
alle äußerlich sichtbaren bzw. bemerkbaren Anzeichen einer Krankheit oder auch
einer Verletzung. Hierzu gehören Beschwerden, die Patienten selbst an sich
feststellen. Darüber hinaus zählen aber auch klinische Befunde zu den
sichtbaren Anzeichen und somit Symptomen einer Krankheit. Die Summe aller
solcher Anzeichen, also der subjektiv erfahrbaren als auch der klinisch
feststellbaren, wird als Symptomatik bezeichnet. Man kann sich Symptome also
wie eine erste „Äußerung“ einer Krankheit vorstellen.

Nicht zu verwechseln ist das Symptom mit dem Syndrom, wobei
mehrere, für eine Krankheit typischer Weise gleichzeitig auftretende Symptome
dann als Syndrom bezeichnet werden.

Nicht jede Krankheit macht Symptome – und umgekehrt

Die Kunst der ärztlichen Diagnose liegt darin, sowohl die
vom Patienten geschilderten Beschwerden als auch die klinischen Symptome
richtig einzuordnen und zu einem stimmigen Bild zusammenzubringen – ohne dabei
mögliche weitere und vielleicht seltenere Ursachen zu vernachlässigen. Nicht jedes
Symptom deutet zwangsläufig auf eine Erkrankung hin und umgekehrt. Dabei darf
außerdem nicht vergessen werden, dass auch mehrere Krankheiten bzw. Ursachen
gleichzeitig zutreffen können. Dabei gibt es typische Doppelungen, auch
Komorbiditäten genannt, aber ebenso sehr untypische. Außerdem hängen nicht alle
Symptome und Erkrankungen kausal zusammen: Mitunter handelt es sich auch
schlicht um Zufälle.

Die Behandlung einer Krankheit wiederum kann sowohl
ursächlich als auch auf deren Symptome ausgerichtet sein: So lindern
beispielsweise viele Erkältungsmittel die subjektiven Beschwerden, ohne, dass
hierdurch die Krankheit selbst geheilt wird. Interessanter Weise empfinden
Betroffene aber nicht selten die Erkrankung als leichter erträglich und haben
somit oft auch schneller das Gefühl, wieder gesund zu sein. Dies kann sowohl
positive als auch negative Auswirkungen mit sich bringen – wer sich zu schnell
wieder belastet und nicht richtig auskuriert, für den kann die Linderung der
Symptome letztlich negative Folgen mit sich bringen. Folgeschäden oder eine
schnellere, erneute Infektion sind möglich.

Umgekehrt entdeckt die Medizin immer stärker die Wirkung
subjektiver Besserung für sich, so dass der Linderung von Symptomen und somit
dem allgemeinen Wohlbefinden des Patienten heute ein viel größerer Wert für die
Gesundung zugeschrieben wird. Solange man sich also auskuriert und Erkrankungen
soweit möglich auch ursächlich behandelt, ist gegen eine symptomatische
Behandlung nichts einzuwenden. Übrigens gibt es auch schwere Erkrankungen,
gegen die leider bis heute keine ursächliche Therapie bekannt ist. Hier steht
die Linderung der subjektiven Beschwerden, aber auch die Eindämmung möglicher
Folgen im Fokus.