Tuberkulose – Medizinisches Glossar
Tuberkulose wird auch als TBC abgekürzt und ist den meisten
Menschen als Lungenerkrankung bekannt. Tatsächlich handelt es sich hierbei um
eine bakterielle Infektionskrankheit, die sehr häufig die Lungen befällt, aber
nicht ausschließlich. Auch andere Organe können betroffen sein. Obwohl die
Erkrankung in den Industrienationen längst nicht mehr als Bedrohung
wahrgenommen wird, ist sie wieder auf dem Vormarsch: Weltweit stellt
Tuberkulose die tödlichste Infektionserkrankung mit jährlich einer bis
anderthalb Millionen Todesfällen. Allerdings tragen nochmals deutlich mehr
Menschen das Bakterium in sich, ohne zu erkranken.
Bakterien als Auslöser
Das Bakterium, das auch in Deutschland die meisten Fälle von
Tuberkulose auslöst, heißt Mycobacterium tuberculosis. Daneben kommen weitere
Mykobakterien als Erreger in Frage. Obwohl es sich um eine der gefährlichsten
Infektionskrankheiten der Welt handelt, erkrankt nur eine ein- bis kleine
zweistellige Prozentzahl tatsächlich. Besonders gefährdet sind bereits
erkrankte, immun geschwächte Personen. Auch eine genetische Veranlagung kann
anfällig machen. Der Rest trägt den Erreger in sich und weiter an andere, ohne
jemals selbst Symptome zu entwickeln. Die Ansteckung erfolgt über
Tröpfcheninfektion. Dabei gehört Tuberkulose zu jenen Krankheiten, die auch vom
Tier auf den Mensch übertragen werden können (Zoonose). Möglich ist dies zum
Beispiel durch den Verzehr roher Milch oder – Produkte infizierter Rinder, was
heute vor allem noch in Entwicklungsländern vorkommt.
Symptome und Diagnose und Therapie: Wie Tuberkulose erkannt
wird
Man unterscheidet verschiedene Stadien, die wiederum
unterschiedliche Symptome mit sich bringen. Wie beschrieben, können auch nicht
Erkrankte ohne Symptome Träger des Bakteriums sein.
Bei der frühen oder direkten Form entwickeln sich Wochen
nach der Infektion kleine Knötchen in der Lunge, genauer gesagt in den hierzu
gehörigen Lymphknoten. Die Erreger können sich über die Blutbahn verbreiten,
sind aber hier zunächst abgekapselt (daher spricht man auch von einer
geschlossenen Tuberkulose). Bei nicht ausreichender Immunabwehr kann es zur
Ausbreitung kommen, die sich durch Fieber, Müdigkeit und Schwäche,
Gewichtsverlust und ähnliche Symptome bemerkbar macht. Bei einem nochmals
stärkeren Verlauf, der dann lebensbedrohlich ist, treten starkes Fieber, Husten
mit Atemnot und deutlicher Schwächung auf. Neben der Lunge sind in einem
Gutteil aller Fälle andere Organe wie die Haut, die Brust- und
Lendenwirbelsäule oder das Gehirn befallen. Diese Form wird auch als
Organtuberkulose oder extrapulmonale Tuberkulose bezeichnet.
Neben der unmittelbaren gibt es die sekundäre oder
post-primäre Tuberkulose. Bei dieser treten die Beschwerden erst zu einem
späteren Zeitpunkt auf. Typisch sind hier starker Husten mit Auswurf, Müdigkeit
und Schwäche, Atemnot, Fieber und Nachtschweiß. Weil die Bakterien hier nicht
von Abwehrzellen eingekapselt werden, sondern sich ungestört in der Lunge sowie
in anderen Organen verbreiten können, spricht man auch von offener Tuberkulose.
Die Diagnose
Tuberkulose kann erst bei Nachweis des Erregers gestellt werden. Allerdings ist
dies nur bei entsprechendem Auswurf möglich. Daneben gibt es verschiedene
Hauttests, die jedoch auch dann anschlagen, wenn jemals eine (auch unerkannte)
Infektion mit Mykobakterien stattgefunden hat, des Weiteren bildgebende und
immunologische Verfahren.
Therapie: So wird Tuberkulose behandelt
Da es sich bei der Krankheitsursache um einen bakteriellen
Erreger handelt, erfolgt die Behandlung mit Antibiotika. Allerdings ist die
Gefahr einer Resistenzentwicklung bei den relativ langsamen Mykobakterien sehr
hoch. Entsprechend darf ausschließlich bei gesicherter Diagnose eine spezielle
Kombinationstherapie mit verschiedenen Medikamenten verordnet werden. Der
genaue Cocktail hängt davon ab, welche Form der Tuberkulose vorliegt und ob diese
kompliziert verläuft.
Um der Zerstörung von Gewebe vorzubeugen, wird unterstützend
die Einnahme von Vitamin D sowie L-Arginin, einer Aminosäure, in entsprechender
Dosis empfohlen. Letztere kann beispielsweise bereits durch den Verzehr einer
größeren Portion Erdnüsse erreicht werden.
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