TVT / TOT – Einlage Vaginalband bei Belastungsinkontinenz der Frau (Urologie) – Medizinisches Glossar
Die Einlage eines Vaginalbands stellt eine Möglichkeit zur Behandlung der Belastungsinkontinenz bei der Frau dar. Die Belastungsinkontinenz ist eine Form der sogenannten Harninkontinenz. Insgesamt betrachtet leiden schätzungsweise 20 bis 50% aller Frauen an einer Form von Inkontinenz. Dabei sind Frauen aller Altersklassen betroffen.
Die Belastungsinkontinenz macht sich durch unwillkürlichen Harnabgang bei (körperlicher) Belastung bemerkbar. Sie wird auch als Stressinkontinenz bezeichnet und steht im Gegensatz zur Dranginkontinenz, die unabhängig von äußeren Faktoren besteht. Man unterteilt sie in drei Grade, wobei je nach Grad unterschiedlich starke Reize wie Husten, Lachen, Niesen, Hinsetzen und Aufstehen Auslöser für den Harnabgang sein können. Beim dritten Grad kann dies auch bereits im Liegen geschehen.
Ursachen und Symptome
Die Symptome der Belastungsinkontinenz sind deutlich: Hierbei leiden die betroffenen Frauen oder unwillkürlichem Harnverlust, der durch oben beschriebene Reize bzw. Bewegungen ausgelöst werden kann. Der Hintergrund: Diese Vorgänge lösen Druck auf den Bauchinnenraum aus, der dann wiederum auf die Blase drückt. Eine häufige Ursache für diese Form der Inkontinenz sind mehrere Geburten, die zu einer Erschlaffung und somit zu einer Senkung des Beckenbodens führen.
Die genaue Diagnose erfolgt zum einen durch Beobachtung sowie das Arzt-Patienten-Gespräch. Zur Abklärung weiterer möglicher Ursachen kann zum Beispiel eine Blasenspiegelung durchgeführt werden.
Behandlung der Belastungsinkontinenz
Welche Therapiemöglichkeiten in Frage kommen, hängt stark von Ausprägung und Grad der Inkontinenz ab. In leichteren Fällen wird zunächst oft eine medikamentöse Behandlung versucht. Auch Physiotherapie beispielsweise mit Beckenbodentraining kann eine wirkungsvolle Unterstützung darstellen. Darüber hinaus verspricht die Einlage eines Vaginalbands, auch als TVT-Operation bekannt, deutliche Besserung. Etwa 70 bis 80% der Operationen zeigen hierbei den gewünschten Erfolg. Dabei handelt es sich um einen relativ kurzen Eingriff, der unter Voll- oder Teilnarkose durchgeführt wird. Durch einen Einschnitt in die Öffnung der Harnröhre wird ein Band um den mittleren Teil der Harnröhre gelegt. Die TOT-Operation beschreibt dasselbe Verfahren mit minimalen Unterschieden beim Einbringen des Vaginalbandes.